Süddeutsche Zeitung

Esa-Raumsonde:Kontakt zu "Philae" droht endgültig abzubrechen

Kometensonde "Philae" ist nach langem Winterschlaf wieder aufgewacht, doch der Funkkontakt ist äußerst instabil. Das gefährdet die Forschungsziele der Mission.

Von Robert Gast

Einen Monat nach dem Erwachen der Raumsonde Philae haben Forscher weiterhin Probleme, Kontakt mit dem Roboter auf der Oberfläche des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko zu halten. "Leider ist es uns nicht gelungen, eine stabile Kommunikation aufzubauen", sagt Tilman Spohn vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Zuletzt habe man eine knappe Viertelstunde Verbindung zu Philae gehabt, zwischen dem 24. Juni und dem 9. Juli kam laut DLR überhaupt kein Funkkontakt zustande.

Das Landemodul der Esa-Sonde Rosetta war im November 2014 auf den Kometen geplumpst und hatte zwei Tage lang Signale übermittelt, danach hörte das Kontrollzentrum sieben Monate lang nichts mehr. Mitte Juni meldete sich Philae überraschend zurück. Forscher hofften, die bereits für November geplanten Messungen auf der Oberfläche nachholen zu können. Das ist nun fraglich.

"Um Wissenschaft zu betreiben, bräuchten wir länger Kontakt als bisher", sagt Spohn. Denkbar sei, dass Philae schief in einer Felsspalte hängt und deshalb selten Signale übermitteln kann. Es könnte aber auch ein Softwarefehler vorliegen. Es gebe Hinweise darauf, dass die Sender der Sonde nicht so funktionieren, wie sie sollten, sagte Koen Geurts, technischer Projektleiter der Mission, am Donnerstag. Ein Softwareupdate soll übertragen werden, wenn sich Philae das nächste Mal meldet.

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Quelle:
SZ vom 17.07.2015/rga/chrb
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