Elektroschrott:Milliarden Handys Abfall - zu viel Elektronik wird gehortet

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Ungenutzte Handys. Von den rund 16 Milliarden Mobiltelefonen weltweit werden nach Schätzungen in diesem Jahr etwa 5,3 Milliarden zu Abfall. (Foto: Lisa Ducret/dpa)

Alte Handys landen in der Schublade - könnte man ja noch mal brauchen. Dabei stellten sie in ihrer global betrachtet riesigen Menge großen Wert dar und sollten recycelt werden, betonen Experten.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Brüssel/Genf (dpa) - Von den rund 16 Milliarden Mobiltelefonen weltweit werden nach Schätzungen in diesem Jahr etwa 5,3 Milliarden zu Abfall. Darauf weisen Experten zum Tag des Elektroschrotts am 14. Oktober hin. Nur ein kleiner Teil davon werde ordnungsgemäß entsorgt, teilten der Elektroschrott-Recycling­Verband WEEE Forum in Brüssel und das Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR) in Genf am Donnerstag mit. Wenn die rund neun Millimeter dicken ausgedienten Geräte alle aufeinandergelegt würden, wäre der Turm demnach etwa 50.000 Kilometer hoch.

In europäischen Haushalten würden durchschnittlich 13 elektrische und elektronische Geräte gehortet, obwohl sie nicht mehr genutzt würden oder defekt seien, ergab eine Umfrage des WEEE Forum in Zusammenarbeit mit UNITAR. 8775 Haushalte in Portugal, den Niederlanden, Italien, Rumänien und Slowenien sowie in Großbritannien wurden einbezogen. Insgesamt befinden sich demnach in jedem Haushalt durchschnittlich 74 elektrische und elektronische Geräte wie Telefone, Tablets, Laptops, Elektrowerkzeuge, Haartrockner und Toaster.

Am liebsten gehortet

Von diesen 74 Geräten werden im Mittel 9 nicht mehr genutzt und sind 4 defekt. Diese 13 Elektrokleingeräte pro Haushalt könnten dem Recycling zugeführt werden - stattdessen blieben sie oft in der Schublade, im Regal oder in der Garage, hieß es. Am häufigsten gehortet werden demnach kleine Unterhaltungselektronik und Zubehör (Kopfhörer, Fernbedienungen), kleine Haushaltsgeräte (Uhren, Bügeleisen,) kleine IT-Geräte (externe Festplatten, Router, Tastaturen, Mäuse), Mobiltelefone und Smartphones sowie Kleingeräte für die Lebensmittelzubereitung (Toaster, Grills).

Als Grund für das Behalten gaben die Teilnehmer der Umfrage zu 46 Prozent an, dass sie für das Gerät in Zukunft erneut Verwendung finden könnten. Andere Gründe waren die Absicht, das Gerät zu verkaufen oder zu verschenken (15 Prozent), ein sentimentaler Wert (13 Prozent) und die Unkenntnis, wie es entsorgt werden soll (7 Prozent). Zu den Begründungen gehörte auch, dass auf den Geräten sensible Daten vorhanden seien und dass kein Anreiz zum Recycling bestehe. „Die Menschen neigen dazu, nicht zu erkennen, dass all diese scheinbar unbedeutenden Gegenstände einen großen Wert haben und zusammen auf globaler Ebene riesige Mengen darstellen“, sagte Pascal Leroy, Generaldirektor des WEEE Forums.

Schwerer als die Große Pyramide von Gizeh

„Allein im Jahr 2022 werden kleine Elektroartikel wie Mobiltelefone, elektrische Zahnbürsten, Toaster und Kameras, die weltweit hergestellt werden, schätzungsweise insgesamt 24,5 Millionen Tonnen wiegen - das Vierfache des Gewichts der Großen Pyramide von Gizeh“, erklärte Magdalena Charytanowicz vom WEEE Forum. Der internationale Verband treibt den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für Elektroschrott voran und fordert von der weltweiten Politik die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung. Bei dieser gesetzlichen Vorgabe ist der Hersteller eines Geräts auch verantwortlich für die Rücknahme, den Transport sowie die Entsorgung oder Wiederaufbereitung des Geräts.

Der Tag des Elektroschrotts soll das Bewusstsein der Bevölkerung für das Recycling elektrischer und elektronischer Geräte steigern, die wertvolle Elemente wie Gold, Kupfer, Silber oder Palladium enthalten. Das Motto lautet in diesem Jahr: „Recycle it all, no matter how small!“ (frei übersetzt: „Egal wie klein, Recycling muss sein!“). Die Organisatoren wollen den Fokus auf die vielen kleineren Elektrogeräte lenken, die sich in europäischen Haushalten befinden.

„Das anhaltende Wachstum in Produktion, Verbrauch und Entsorgung elektronischer Geräte hat enorme Umwelt- und Klimaauswirkungen“, erklärte Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt und Ozeane. Die Vorschläge und Maßnahmen der Europäischen Kommission bezögen sich deshalb auf den gesamten Produktlebenszyklus vom Design bis zur Sammlung und ordnungsgemäßen Behandlung des Abfalls.

© dpa-infocom, dpa:221013-99-111300/4

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