Ein Jahr lang im All:Raumfahrer erreichen ISS

Scott Kelly, Gennady Padalka, Mikhail Korniyenko

Die Raumfahrer Scott Kelly, Gennadi Padalka und Michail Kornijenko vor dem Start.

(Foto: AP)
  • Die Raumfahrer Michail Kornijenko und Scott Kelly sind auf der ISS eingetroffen.
  • Die Männer sollen ein Jahr lang forschen und Erkenntnisse für einen bemannten Flug zum Mars gewinnen.
  • Kelly ist für die Wissenschaft aber noch aus einem anderen Grund interessant: Sein Zwillingsbruder ist selbst ein erfahrener Raumfahrer.

Schnellere Ankunft als geplant

Zur längsten Mission in der fast 17-jährigen Geschichte der Internationalen Raumstation sind am Samstag zwei Raumfahrer auf der ISS eingetroffen. Der Russe Michail Kornijenko und der Amerikaner Scott Kelly sollen es ein Jahr in der engen Station aushalten - doppelt so lange wie üblich. Das Andockmanöver lief in der Nacht ohne Probleme und die beiden waren sogar etwas schneller. Um 2.33 Uhr deutscher Zeit, drei Minuten vor dem Plan, funkte die Nasa: "Kontakt! Die beiden sind angekommen."

Welchen Auftrag die Raumfahrer haben

Die beiden Raumfahrer waren in der Nacht zum Samstag mit einer Sojus-Kapsel vom Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe zu ihrer sechsstündigen Reise gestartet. Kornijenko und Kelly sollen bei ihrer Mission wichtige medizinische und biologische Erkenntnisse für einen bemannten Flug zum Mars gewinnen. Mit einer solchen Reise, die voraussichtlich länger als ein Jahr dauern würde, rechnen Experten aber erst in vielen Jahren.

Ein Jahr lang im All: Die russissche Sojus-Rakete startete am Freitag.

Die russissche Sojus-Rakete startete am Freitag.

(Foto: AP)

Neben Kornijenko und Kelly ist auch der russische Kosmonaut Gennadi Padalka mit an Bord der Raumstation. Er soll aber schon im September zur Erde zurückkehren. "Alle drei fühlen sich gut", teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos nach dem Start mit. Derzeit arbeiten auf der ISS etwa 400 Kilometer über der Erde eine Italienerin, ein Russe und ein US-Amerikaner.

Ein Astronaut ist für die Forschung besonders interessant

Für Kelly interessieren sich die Wissenschaftler besonders, weil sein Zwillingsbruder Mark selbst erfahrener Astronaut ist. Der frühere Shuttle-Kommandant bleibt aber, quasi als Ein-Mann-Kontrollgruppe, auf der Erde zurück. Vom Vergleich der beiden 51-Jährigen mit den markanten Glatzen erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über das Verhalten des Menschen in Weltraum und Schwerelosigkeit.

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