Eine Genanalyse der britischen Bevölkerung liefert Lokalpatrioten Argumente: Demnach macht es einen Unterschied, ob jemand in London oder Yorkshire, in Cornwall oder im benachbarten Devon, in Süd- oder Nord-Wales geboren ist.
Das Erbgut der Bevölkerungsgruppen unterscheidet sich deutlich. Die im Magazin Nature (online) veröffentlichte Studie zeigt auch, dass nur etwa zehn bis 40 Prozent der Vorfahren von Südost-Engländern angelsächsischen Stämmen angehörten.
Gleichzeitig gibt es, genetisch betrachtet, keine "keltische" Bevölkerung in Schottland, Cornwall oder Wales: Die Unterschiede innerhalb dieser Regionen waren teils größer als der genetische Abstand zur Bevölkerung von Südost-England.
Die Forscher um Peter Donnelly vom Wellcome-Trust-Zentrum für Humangenetik in Oxford haben das Erbgut von mehr als 2000 Briten verglichen, deren Großeltern jeweils innerhalb eines Umkreises von 40 Kilometern zur Welt kamen. Effektiv entstand so eine genetische Karte der Bevölkerung zum Zeitpunkt der Geburt der Großeltern, im Mittel im Jahr 1885, und damit vor den großen Bevölkerungsbewegungen der Moderne. Aus dieser lassen sich historische Migrations-Ströme ablesen.