Dinosaurier:Wassergeburt

So könnte der Dinocephalosaurus mit Embryo ausgesehen haben. (Foto: Dinghua Yang)

Sie legten Eier, aus denen ihre Jungen schlüpften, so die gängige Lehrmeinung. Basierend auf einer Analyse eines Fossils war das beim Dinocephalosaurus anders.

Von Ali Vahid Roodsari

Der Dinocephalosaurus lebte im Mittleren Trias vor ungefähr 245 Millionen Jahren, wahrscheinlich im Wasser, er war ein Reptil und legte folglich Eier - jedenfalls war das bis heute der Forschungsstand. Das knapp drei Meter große Tier - mit einem 1,7 Meter langem Hals - gehörte zur Gruppe der Archosauromorpha, war also ein Verwandter der Vögel und Krokodile. Eine neue Analyse eines Fossils mit versteinertem Embryo zeigt aber nun, dass das Tier offenbar lebende Junge gebar. So berichtet es eine Forschergruppe um den Paläontologen Jun Liu von der chinesischen Hefei University of Technology im Fachmagazin Nature Communications.

Auf eine Lebendgeburt deuten mehrere Indizien: Erstens ist der Embryo vom Körper des Muttertiers komplett umschlossen. Zweitens ist der Kopf des ungeborenen Lebewesens nach vorne gerichtet. Bei gefressenen Tieren zeigt der Kopf für gewöhnlich nach hinten, da Jäger ihre Beute mit dem Kopf voraus schlucken. Tatsächlich haben die Wissenschaftler im Fossil Überreste eines Fisches in eben dieser Position gefunden. Und drittens ist der Knochenbau des Embryos zu weit fortgeschritten, als dass es noch aus einem Ei hätte schlüpfen können.

© SZ vom 15.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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