Dinosaurier:Der große Bruder des T. Rex

Der Tyrannosaurus war schon ziemlich groß, der Giganotosaurus noch größer. Nun haben Wissenschaftler in Argentinien einen neuen Anwärter auf den Titel des größten Landraubtieres der Erde ausgegraben.

Geht es um riesige Fleisch fressende Dinosaurier, so denkt man zuerst an den berühmten Tyrannosaurus Rex. Doch der war nicht der größte Raubsaurier, der auf dem Land lebte.

Mapusaurus

Gut für den Hund, dass es sich bei diesem Kopf nur um ein Modell des Mapusaurus-Schädels handelt.

(Foto: Foto: AP)

Bereits der Gigantotosaurus maß von der Schnauze bis zur Schwanzspitze mehr als die zwölf Meter, die dem T. Rex meist zugesprochen werden.

Argentinische und kanadische Wissenschaftler haben in Argentinien nun einen der möglicherweise noch größeren Raubsaurier entdeckt.

Der Mapusaurus roseae sei bis zu 12,5 Meter lang gewesen und damit noch größer als der Tyrannosaurus rex und der Giganotosaurus, sagte der argentinische Rodolfo Coria vom paläontologischen Museum Carmen Funes in der Stadt Plaza Huincul in Patagonien.

Besonders interessant sei, dass an einer einzigen Stelle hunderte Knochen des Jagdsauriers gefunden worden seien. "Das deutet daraufhin, dass die Tiere in Gruppen lebten", sagte Coria.

Mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen sei Mapusaurus roseae vermutlich in der Lage gewesen, Jagd auf den größten bekannten Dinosaurier aller Zeiten, den Pflanzen fressenden 40 Meter langen und bis zu 100 Tonnen schweren Argentinosaurus, zu machen. Beide Dinosaurierarten lebten vor etwa 100 Millionen Jahren.

Mapusaurus habe die längsten Schienbeine gehabt, die bisher bei Fleisch fressenden Dinosauriern gefunden wurden. Der Kopf habe tiefer gesessen und sei etwas leichter gewesen als bei seinem älteren "Cousin" Giganotosaurus.

Ein ausgewachsenes Exemplar des Zweibeiners mit Stummelarmen habe etwa sechs Tonnen gewogen und eine Höhe von vier Metern erreicht. Schneller als 20 Kilometer in der Stunde hätten diese enormen Tiere nicht laufen können.

Die versteinerten Knochenreste des riesenhaften Jagdsauriers seien schon 1995 etwa 25 Kilometer südlich von Plaza Huincul gefunden worden, ergänzte der kanadische Wissenschaftler Philip Currie von der Universität Alberta.

In der Region seien sie auf hunderte Versteinerungen von Mapusaurus-Knochen gestoßen. "Nach vier Jahren Arbeit waren wir uns sicher, dass wir es mit einer neuen Spezies zu tun hatten", schrieb Currie in einer Presseerklärung weiter.

Besonders über das Zusammenleben und über Veränderungen während des Wachstums erhoffen sich die Wissenschaftler neue Hinweise aus der Fundstelle. Bisher sei man davon ausgegangen, dass Fleisch fressende Saurier wie der Tyrannosaurus rex >einsame Jäger gewesen seien.

"Dies sind ganz neue Erkenntnisse über das Sozialverhalten dieser größten Fleischfresser, die jemals die Erde bevölkerten", wurde der Dinosaurier-Enthusiast und einer der Sponsoren der Ausgrabungen, Don Lessem, in der Presseerklärung zitiert.

Die Entdeckung der neuen Spezies sei eine der bedeutendsten der vergangenen Jahre, von denen die meisten in Patagonien gelungen seien.

Mapusaurus verdankt seinen Namen dem Wort "Erde" in der Sprache der Mapuche, des Indiovolks Westpatagoniens. Roseae bezieht sich auf die rötliche Färbung des Sandsteins, in dem die Versteinerungen gefunden wurden.

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