Süddeutsche Zeitung

Die Zahl:1,3 Milliarden Volt

hat der Spannungs­unterschied zwischen der Ober- und Unterseite einer 2014 in Indien beobachteten Gewitterwolke betragen.

Von Tobias Kühn

betrug der Spannungsunterschied zwischen der Ober- und Unterseite einer im Dezember 2014 in Indien beobachteten Gewitterwolke. Dass bei einem Unwetter gewaltige Energien im Spiel sind, hat wohl jeder schon einmal gespürt, der seinen Sommer nicht gerade in arktischen Gefilden verbringt. Physiker von der indisch-japanischen Grapes-3-Kollaboration haben dieses Gefühl im Fachmagazin Physical Review Letters nun mit Zahlen untermauert. Sie berechneten, dass in der untersuchten Wolke 200 Megawattstunden Energie gespeichert war. Diese wurde innerhalb von sechs Minuten aufgebaut - es wurde also eine Leistung von 2000 Megawatt erreicht, was dem Energieausstoß eines sehr großen Kraftwerks entspricht.

Ermittelt wurden diese Werte über einen Umweg: Myonen, hochenergetische, geladene Teilchen, die durch kosmische Strahlung entstehen, werden durch das elektrische Feld der Gewitterwolke abgebremst. Dadurch sind einige von ihnen auf dem Boden nicht mehr wahrzunehmen - die Einschlagsrate sinkt. Aus dem Schwund kann das elektrische Feld errechnet werden.

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Quelle:
SZ vom 18.03.2019
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