Rabenvögel wissen, wann sich zusätzliche Arbeit lohnt. Die Tiere verstecken regelmäßig Futter. Bemerken sie dabei potenzielle Diebe, holen sie das Futter häufig wieder hervor und verstecken es erneut, wenn der Konkurrent fort ist. Fühlen sich die Vögel hingegen unbeobachtet, sparen sie sich diese Mühe.
Warum genau sie das tun, haben Biologen lange diskutiert: Unterstellen die Vögel anderen Tieren einen geplanten Diebstahl? Das wäre eine komplexe kognitive Leistung.
Oder sind die Vögel durch Beobachter einfach immer gestresst und haben generell Angst, dass ihre Verstecke leer sein könnten, ohne zwischen beidem eine Verbindung zu ziehen? James Thom und Nicola Clayton von der University of Cambridge haben nun den Ruf der Westlichen Buschhäher, die zu den Rabenvögeln zählen, aufpoliert. (Plos One, online).
Waren andere Vögel anwesend, holten die Buschhäher im Versuch fast doppelt so viele Erdnüsse aus ihren Verstecken heraus und suchten neue Lagerplätze, wie wenn sie unbeobachtet waren.
Fanden die Vögel hingegen in einem zweiten Experiment ihre Verstecke leer vor, erhöhte das nicht die Rate, mit der sie Futter versteckten. Dies bestätige die Erklärung, dass die Vögel die Absichten anderer ahnen.