Das Ende der Urzeitechsen:Dinos lebten bis zum Meteoriteneinschlag

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Ein versteinertes Horn belegt, das einige Dinosaurier bis kurz vor dem gewaltigen Einschlag eines Meteoriten vor 65 Millionen Jahren lebten. Demnach bedeutete die Katastrophe wohl tatsächlich das Ende der Urzeitechsen.

Lennart Pyritz

Ein neuer Knochenfund belegt: Dinosaurier müssen bis kurz vor dem gewaltigen Meteoriteneinschlag vor 65 Millionen Jahren auf den Landmassen der Erde gelebt haben.

Der Triceratops, dessen Schädel hier dargestellt ist, war eine der letzten Dinosaurierarten. Primitive Säugetiere besetzen nach dem Ende der Saurier die meisten ihrer ökologischen Nischen. (Foto: Mark Hallett)

Zu diesem Schluss kommt eine Forschergruppe um Paläontologen und Geologen der Yale University anhand eines Fossils, das nur wenige tausend bis zehntausend Jahre älter ist als die Spuren der Naturkatastrophe ( Biology Letters, online).

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Yale-Anthropologe Stephen Chester ein 45 Zentimeter langes, versteinertes Horn eines Vogelbeckensauriers - vermutlich ein Triceratops - bei Ausgrabungen in der Hell-Creek-Formation im US-Bundesstaat Montana gefunden.

Das Horn lag im Sediment nur etwa 13 Zentimeter unterhalb der sogenannten KT-Grenze, einer Bodenschicht, die den Übergang von der Kreidezeit zum Tertiär vor 65 Millionen Jahren und damit den Zeitpunkt des massiven Meteoriteneinschlags vor der Küste des heutigen Mexiko markiert.

Die genaue Datierung des aufsehenerregenden Fundes erfolgte anhand von Bodenproben in einem kanadischen Labor: Anhäufungen fossilierter Pollen, die charakteristisch für die KT-Grenze sind, gaben den Wissenschaftlern den entscheidenden Hinweis.

Es ist der erste Dinosaurierfund in einer Sedimentschicht, die weniger als drei Meter unter der markanten Staubschicht des Yukatan-Meteoriten liegt. Wissenschaftler hatten in den vergangenen Jahren bereits über die "Drei-Meter-Lücke" gerätselt, was einige Paläontologen vermuten ließ, der Einschlag sei gar nicht für das Aussterben der Tiere verantwortlich gewesen.

Yale-Anthropologe Stephen Chester bei Ausgrabungen in der Hell-Creek-Formation im US-Bundesstaat Montana. (Foto: Tim Webster)

"Die Tatsache, dass das Fossil so nahe an der geologischen Grenze gefunden wurde, weist darauf hin, dass es zumindest einigen Dinosauriern bis unmittelbar vor dem Meteoriteneinschlag gut ging", sagt Tyler Lyson, Direktor der Marmath Research Foundation und Erstautor der Studie.

Die seit Jahrzehnten diskutierte Drei-Meter-Lücke existiere demnach nicht, betont Lyson. Den verheerenden Meteoritenaufprall während des Übergangs zum Tertiär überlebten lediglich einige Flugsaurier, darunter die Theropoden - Vorfahren der heute lebenden Vögel.

© SZ vom 14.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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