Süddeutsche Zeitung

Das Ende der Nacktheit:Kleidung seit 170.000 Jahren

Nicht immer haben Menschen ihre Haut gegen Kälte, Sonne oder Blicke geschützt. Forscher haben jetzt - mit tierischer Hilfe - berechnet, seit wann sie das tun.

Der Mensch hat wahrscheinlich vor etwa 170.000 Jahren begonnen, Kleidung zu tragen. Zu diesem Ergebnis kommt der amerikanische Evolutionsbiologe David Reed von der Universität Florida in seiner jüngsten Studie (Molecular Biology and Evolution, Bd. 28, S. 29, 2011).

Reed hat mittels DNS-Sequenzen von Läusen berechnet, wann sich Kleiderläuse genetisch von den menschlichen Kopfläusen fortentwickelt haben.

Die Entwicklung der Kleiderlaus ist eng mit dem Tragen von Kleidung verknüpft, so ließen sich entsprechende Rückschlüsse ziehen, sagt Reed.

Forscher vermuten, dass die Eiszeit vor 180.000 Jahren und die in der Folge kühleren Temperaturen Auslöser für das Entstehen von Kleidung waren. Vor etwa 100.000 Jahren brach der moderne und nun auch gekleidete Mensch von Afrika aus in kältere Gefilde gen Norden auf.

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Quelle:
fue/SZ vom 08.01.2011/mcs
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