Rechthaberei war während der gesamten Pandemie eine lästige Nebenwirkung der Seuche. Jetzt, da Inzidenzzahlen und Intensivbelegungen rückläufig sind, wird besonders heftig um die Bewertung gestritten. So hatte die ideologische Aburteilung auf Twitter bereits begonnen, kaum dass Autoren um Matthias Schrappe ihre Stellungnahme zur intensivmedizinischen Versorgung veröffentlicht hatten. Schrappe war stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrates Gesundheit. Seine Mitstreiter, darunter Franz Knieps und Gerd Glaeske, haben ebenfalls tiefen Einblick in das hiesige Medizinsystem. Dies vorausgeschickt, denn das 32-seitige Papier der Gesundheitsexperten ist zwar nüchtern im Ton, birgt aber Sprengstoff. Unter #DiviGate werden in sozialen Medien bereits Fehlinterpretationen hochgejazzt.
Corona-Krise:"Es ging nie um Panik oder Angstmache"
Gesundheitsexperten sagen, dass die Situation auf den Intensivstationen nie so schlimm war, wie von Medizinern beschrieben. Doch es wäre zu kurz gegriffen, zu unterstellen, Kliniken hätten aus Gier Alarm geschlagen.
Von Werner Bartens
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