Süddeutsche Zeitung

Panda-Aufzucht in China:Forscher im Bärenfell

Im chinesischen Wolong soll erstmals ein in Gefangenschaft geborenes Panda-Baby ausgewildert werden. Damit das gelingt, wird es nur von - vermeintlichen - Artgenossen betreut.

Für ein vier Monate junges Panda-Baby machen sich chinesische Wissenschaftler im Wolong-Naturreservat in der Provinz Sichuan zum Bären. Das Junge ist laut den Tierschützern der erste in Gefangenschaft geborene Riesenpanda, der in die freie Wildbahn ausgewildert werden soll. Damit der kleine Bär sich nicht an Menschen gewöhnt, ist es wichtig, dass er sie nie zu Gesicht bekommt. Gar nicht so einfach, denn...

... das Junge muss von den Mitarbeitern des Panda-Zentrums regelmäßig begutachtet werden. Zu den Untersuchungsterminen holen sie ihren kleinen Patienten deshalb immer nur im künstlichen Pelz ab.

Bislang verläuft das Projekt offenbar erfolgreich: Der Baby-Panda sei bei bester Gesundheit, teilten seine Betreuer nach der letzten Untersuchung mit. Sollte die Auswilderung gelingen, wäre das ein großer Schritt für den Schutz der Großen Pandas. Nur noch etwa 1600 von ihnen leben in freier Wildbahn.

Ursprünglich bewohnten die scheuen Einzelgänger große Teile Ostchinas. Doch nach jahrhundertelanger Jagd und der Zerstörung ihres Lebensraums leben sie heute nur noch in bergigen Gebieten der chinesischen Provinzen Sichuan, Gansu und Shanxi.

Das Wolong-Naturreservat wurde 1980 zum Schutz der hier lebenden Pandas eingerichtet. Im Zuchtprogramm des örtlichen Panda-Zentrums wurden bislang 86 Panda-Junge geboren.

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