Die chinesischen Astronauten Liu Boming und Tang Hongbo haben am Sonntag den ersten Außeneinsatz an der im Bau befindlichen Raumstation Tiangong (Himmelspalast) begonnen. Im chinesischen Staatsfernsehen war am Sonntag zu sehen, wie sie die Station verließen.
Während ihres mehrstündigen Einsatzes sollten Geräte an der Außenseite der Station installiert und Tests durchgeführt werden, berichteten chinesische Staatsmedien. Über den aktuellen Verlauf der Arbeiten ist noch nichts bekannt. Der Kommandant der gegenwärtigen Mission, Nie Haisheng, war an Bord der Raumstation geblieben.
Bereits 2008 hatte ein chinesischer Astronaut einen sogenannten Weltraumspaziergang gemacht: Im September 2008 hatte Zhai Zhigang das Raumschiff Shenzhou 7 für wenige als 20 Minuten verlassen.
Für den jetzigen Außeneinsatz an der Raumstation haben chinesische Ingenieure einen neuen rund 100 Kilogramm schweren Raumanzug entwickelt, der angenehmer zu tragen sein soll und längere Einsatzzeiten im All ermöglicht. Ein an der Station angebrachter 15 Meter langer Roboterarm dient dazu, die Astronauten bei ihren Arbeiten zu unterstützen.
Die drei Astronauten hatten die Raumstation vor zwei Wochen erreicht. Es handelt sich um die erste bemannte chinesische Raumfahrtmission seit fünf Jahren. Während ihres Aufenthalts im All, der auf drei Monate angelegt ist, sollen sie Arbeiten an der Station ausführen, wichtige Funktionen testen und zudem wissenschaftliche Experimente machen.
Das bereits im All befindliche Kernmodul Tianhe ist der erste Teil der zukünftigen Raumstation, an die noch zwei weitere Module angeschlossen werden sollen. Bis Ende 2022 soll die Station fertiggestellt werden.