China:Millionenfacher Männerüberschuss

In zehn Jahren werden 24 Millionen Chinesen ohne Frau dastehen - wegen erschreckender Praktiken in der Familienplanung.

Rund 24 Millionen Chinesen werden 2020 auf der Suche nach einer Lebensgefährtin leer ausgehen. Dies geht aus einer Studie der Akademie der Sozialwissenschaften hervor, die am Montag in der Zeitung Global Times veröffentlicht wurde.

Grund seien die gezielten Abtreibungen weiblicher Ungeborener, heißt es dort. "Selektive Abtreibung ist in ländlichen Gebieten weiterhin äußerst verbreitet", stellt die Studie fest.

Hintergrund ist ein mangelhaftes System zur Altersvorsorge und die Annahme, ein Sohn könne die Eltern im Alter versorgen, während eine Tochter sich nach ihrer Heirat nur noch um die Familie ihres Mannes kümmert. Während im Jahr 1982 das Verhältnis von Jungen und Mädchen bei den Neugeborenen 108 zu 100 betrug, liegt es nach Auskunft der Familienplanungskommission derzeit bei 117 zu 100.

China hat etwa 1,3 Milliarden Einwohner und lange Zeit eine strenge Ein-Kind-Politik betrieben, um dem Bevölkerungswachstum Einhalt zu gebieten.

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