Brennstoffzelle:Brennstoffzellen als Kraftwerke

Lesezeit: 1 min

Heizkessel ade - Vor allem die Hochtemperatur-Brennstoffzellen eignen sich gut als stationäre Energieversorger für Wohnanlagen, Geschäftszentren, öffentliche Gebäude, Kliniken, aber auch Industrieanlagen.

Ein Vorteil dieser Systeme liegt darin, dass sie kein Platin als Kataly-sator benötigen, sondern keramisches Material verwenden. Man kann sie mit Erdgas betreiben. Es wird intern in Wasserstoff und Kohlenmonoxid umgewandelt, beide Gase werden bei der Stromerzeugung oxidiert, es entstehen Wasser und Kohlendioxid.

In dem Glastopf ist Methan, erzeugt aus Bioabfall. Es treibt einen kleines Brennstoffzell-Kraftwerk an. Aus einer Tonne organischem Abfall erzeugte der japanische Wissenschaftler über die Brennstoffzelle 580 Kilowatt Energie. (Foto: N/A)

Die gleichzeitig frei werdende Wärme kann man entweder direkt zum Heizen benutzen (Blockheizkraftwerk) oder mit dem heißen Gas zuvor noch eine Gasturbine betreiben, die zusätzlichen Strom erzeugt. Beide Maßnahmen erhöhen die Brennstoffausnutzung und senken die Kosten.

Die ersten Projekte laufen schonIn einer Nürnberger Wohnsiedlung läuft im Rahmen der Wasserstoff-Initiative Bayern die Erprobung einer Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung mit einer Brennstoffzelle. Sie erzeugt parallel Strom und Wärme und versorgt damit die Wohnungen. Das Aggregat arbeitet mit Erdgas und gibt eine elektrische Leistung von ca. 200 Kilowatt und eine thermische Leistung von etwa 215 Kilowatt ab.

Beschleunigte MarkteinführungDie Firma Siemens Westinghouse hat eine ganze Reihe unterschiedli-cher Systeme entwickelt und auf ihre praktische Eignung getestet. Das Unternehmen setzt nun auf eine beschleunigte Markteinführung: Ein Hochtemperatur-Brennstoffzellen-System mit einer Leistung von 250 Kilowatt soll im Jahr 2003 auf den Markt kommen. Schon heute sind einige dieser Anlagen in Betrieb: Ein 100 Kilowatt-Blockheizkraftwerk in Westervoort bei Arnheim in den Niederlanden arbeitet seit 1997 und hat schon 16.000 Betriebsstunden hinter sich. Ende 2001 geht in Toronto, Kanada, ein 250-Kilowatt-System in Be-trieb. Brennstoffzellen mit angeschlossener Gasturbine laufen derzeit in der University of California in Irvine, bei RWE Energie in Essen geht im April 2002 ein System mit 300 Kilowatt Leistung in Betrieb. Ein weiteres derartiges System errichtet Siemens Westinghouse in Mai-land. Es soll im September 2002 fertig sein. Große Anlagen entstehen in den kommenden Jahren im Forschungszentrum Fort Meade bei Washington und in Marbach in Baden-Württemberg. Dort entsteht bis Ende 2003 die größte Brennstoffzellen-Demonstrationsanlage mit Kraft-Wärmekopplung in Europa.

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: