Brasilien:Jenseits der Zivilisation

Im brasilianischen Regenwald leben noch immer Menschen fast ohne Kontakt zur Zivilisation. Doch sie sind durch Holzfäller bedroht. Deshalb lenkt Survival International erneut die Aufmerksamkeit auf die isolierten Stämme.

Es gibt sie noch, die Indianerstämme, die fast völlig isoliert im Dschungel Südamerikas leben.

Brasilien: Die Dörfer der Indios liegen versteckt tief im Regenwald.

Die Dörfer der Indios liegen versteckt tief im Regenwald.

(Foto: AFP/Gleison Miranda/FUNAI/Survival)

Zumindest scheinen dies Fotos zu belegen, die während eines Fluges der brasilianischen Nationalen Stiftung der Indios (Fundação Nacional do Índio, Funai) an der Grenze zwischen Peru und Brasilien entstanden sind.

Die Organisation, die die indigene Bevölkerung des Landes schützen soll, ist die einzige, die das Recht hat, sich isoliert in abgelegenen Regionen des Amazonasbeckens lebenden Stämmen zu nähern.

Außenstehenden ist der Zugang zu den Gebieten verboten, in der die Indianerstämme leben, da sie sonst tödliche Krankheiten übertragen könnten, gegen die die Indios keine Abwehrkräfte besitzen.

Veröffentlicht hat die Aufnahmen Survival International, die auf die Bedrohung der Indianerstämme durch illegale Holzfäller aufmerksam zu machen.

"Die illegalen Holzfäller werden diesen Stamm zerstören", warnte der Direktor der Organisation, Stephen Corry. Es sei daher lebensnotwendig, dass die peruanische Regierung einschreite, bevor es zu spät sei.

Indirekter Kontakt

Erstaunt blicken die teilweise rot bemalten Indios in die Höhe. Eine Machete und ein Metalltopf zeigen, dass sie vielleicht keinen direkten, aber zumindest über den Handel mit benachbarten Dörfern und Stämmen indirekten Kontakt zur Zivilisation haben. Körbe mit Papayas und Maniok deuten darauf hin, dass es den Menschen gut geht.

Bereits 2008 waren ähnliche Fotos von einem in völliger Abgeschiedenheit lebenden Indianerstamm veröffentlicht worden. Dass es diese Stämme gibt, ist schon lange bekannt, doch gibt es Bestrebungen, sie in Ruhe zu lassen - jedenfalls solange sie selbst kein Interesse zeigen, aus ihrer Isolation auszubrechen.

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