Im Meer leben einer neuen Schätzung zufolge deutlich mehr Fische als bislang geschätzt. Der ungeahnte Fischreichtum konzentriert sich auf Wassertiefen zwischen 200 und 1000 Metern. In dieser Zone gibt es, bezogen auf die Biomasse, den größten Fischreichtum überhaupt.
Bisher wurde die Fisch-Biomasse auf eine Milliarde Tonnen geschätzt. Viel zu wenig, sagen nun Meeresforscher um Carlos Duarte von der University of Western Australia (Nature Communications, online). Sie vermuten bis zu zehn Milliarden Tonnen in der sogenannten mesopelagischen Zone. Dort leben zum Beispiel viele Vertreter aus den Familien der Laternenfische und Borstenmäuler. Bislang konnte deren Vorkommen nur anhand des Beifangs in Netzen geschätzt werden, die Fischtrawler ausgeworfen hatten.
Die Fische könnten jedoch lernen, die Netze zu meiden, erklärt Duarte die bisherigen Fehlschätzungen. Er und seine Kollegen nutzten nun Ultraschall, um die Biomasse der Tiere zu bestimmen. Ihre Ergebnisse seien wichtig, um die Stoffwechselvorgänge im gesamten Meer zu verstehen, schreiben die Forscher.