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Über Jahrhunderte haben Menschen die Witterung beobachtet und Weisheiten für jede Jahreszeit geprägt. Meteorologen wissen heute, wie nah sie der Wahrheit damit kamen.

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Über Jahrhunderte haben Menschen die Witterung beobachtet und Weisheiten für jede Jahreszeit geprägt. Meteorologen wissen heute, wie nah sie der Wahrheit damit kamen. Von Mathias StammSchafskälte: 10. bis 15. Juni Immer wenn man gegen Ende Mai, Anfang Juni schon denkt, der Sommer sei endlich gekommen, wird es ein letztes Mal kühl und wechselhaft. Das kann bereits geschorenen Schafen zum Verhängnis werden, daher der historische Name Schafskälte.Den Grund für den häufigen Kälteeinbruch sehen Wetterbeobachter in den unterschiedlichen thermischen Trägheiten von Wasser- und Landmassen: Das Land erhitzt sich schneller, Temperaturunterschiede und somit Luftdruckgegensätze lassen meteorologischen Aufzeichnungen zufolge in 90 Prozent der Fälle kalte Luft nach Mitteleuropa einströmen, die den Kontinent dann um fünf bis - im Extremfall - zehn Grad abkühlen kann.(Foto:dpa)

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Altweibersommer: ab Mitte September Zum Herbstbeginn glitzern in den Wiesen viele Spinnennetze, mit Tautropfen besetzt, denn die Nächte im September kühlen rasch ab. Besonders bei schönem Wetter lassen sich die Spinnen vom Wind durch die Luft tragen mittelhochdeutsch "weiben", flattern), daher heißt der Altweibersommer auch fliegender Sommer.Das alte Erfahrungswissen, dass auf diese Schönwetterperiode Verlass sei, bestätigt die moderne Meteorologie: Die typischen Hochdrucklagen bilden sich den Aufzeichnungen zufolge in fünf von sechs Jahren aus - und zwar immer dann, wenn sich die sinkenden Temperaturen von Meer und Land, thermisch unterschiedlich träge, angleichen und deshalb die Luftdruckunterschiede sehr gering ausfallen.(Foto:dpa)

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Hundstage: 23. Juli bis 23. August Der Name Hundstage bezieht sich weder auf die Hunde, die an den heißesten Tagen des Jahres den Schatten suchen, noch auf den gleichnamigen Film mit Al Pacino. Er geht auf das Sternbild des Großen Hundes zurück, dessen hellster Stern Sirius Anfang August neben der Sonne auf- und untergeht.Der Grund für die Hitze: Nach Aufzeichnungen der Meteorologen liegen zu dieser Zeit zirkulationsbedingt meist Hochdruckgebiete mit Kern über Osteuropa, gelegentlich strömt auch Luft aus der Sahara ein. Durch die Eigenbewegung von Erde und Sternbild ist Sirius heute in Deutschland erst von Ende August an zu sehen - der ursprüngliche Termin wurde zu Zeiten Julius Cäsars festgelegt.(Foto: AP)

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Eisheilige: 11. bis 15. Mai Nachtfröste sind zu dieser Zeit keine Seltenheit. Darum wurden die fünf christlichen Märtyrer und Bischöfe aus dem dritten und fünften Jahrhundert, deren Namenstage in die Kälteperiode fallen (Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius, Sophie), Eisheilige getauft.Moderne Meteorologen wissen: Die jahreszeitliche Luftzirkulation ist dafür entscheidend. Sie lässt meist im Nordwesten Mitteleuropas einen hohen, im Südosten einen tiefen Luftdruck entstehen. In 70 Prozent der Fälle strömt dann aus dem Norden kalte Luft ein. Allerdings ist nur ein Prozent der Eisheiligentage richtig frostig. Sie werden immer unpünktlicher und treten oft erst um den 20. Mai auf.(Foto: Digitalstock)

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Siebenschläfer: 27. Juni An diesem Tag entscheide sich das Wetter für die nächsten sieben Wochen, sagt der Volksmund. Und Meteorologen bestätigen: Je nördlicher der Jetstream sich bis zu diesem Zeitpunkt aufgebaut hat, desto stabiler dient er als Transportweg für Hochdruckgebiete von den Azoren bis zum Ural - eine Brücke, die Tiefdruckgebiete abblockt und den Sommer in Mitteleuropa sonnig macht. Ohne eine solche Hochdrucklage wird der Juli zu 70 Prozent feucht.Der Name Siebenschläfer geht nicht auf das Tierchen, sondern auf eine Legende zurück: 251, während der Christenverfolgung im Römischen Reich, wurden sieben Christen eingemauert. Sie fielen in tiefen Schlaf und wurden 446, am 27. Juni, von Bauern geweckt.(Foto:dpa)

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