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Bildband "Far Beyond":Postkarten aus dem Sonnensystem

In einem Bildband erforscht der Multimediakünstler Michael Benson einige der schönsten Orte des Sonnensystems. Weltraumsonden wie Cassini oder der Marsrover Spirit liefern die Vorlage.

Im Sonnensystem sind zahlreiche unbemannte Sonden unterwegs. Die Nasa-Sonde Cassini hat seit 2005 Aufnahmen vom Saturn zur Erde gefunkt. Für den Medienkünstler Michael Benson sind diese Daten die Arbeitsgrundlage. Seine Werke sind im Bildband "Far Beyond" erschienen. Diese Aufnahme zeigt Saturn von seiner dunklen Seite. Nur das von den Ringen reflektierte Sonnenlicht erhellt den Planeten.

Viele der Aufnahmen der Sonden sind zunächst schwarz-weiß oder mit verschiedenen Farbfiltern fotografiert. Damit daraus farbenfrohe Bilder werden, braucht Benson daher mindestens zwei oder drei verschiedene Aufnahmen desselben Objekts - idealerweise mit rotem, grünem und blauem Filter aufgenommen. Aus diesen Daten lässt sich ableiten, wie der Planet für das menschliche Auge aussehen würde. Die Einzelbilder puzzelt Benson so zu einer vollständigen Ansicht zusammen. Diese "Mosaic Composite" Technik kam auch bei dieser Ansicht zum Einsatz. Sie zeigt die zwei Saturnmonde Mimas und Tethys, die als kleine Punkte vor ihrem Planeten vorüberziehen. Der Ring von Saturn steht nahezu senkrecht zum Beobachter und ist nur als schwarzer Strich zu erkennen.

Saturnmond Mimas verbirgt sich hier hinter dem Schatten der Saturnringe.

Ein Sonnenaufgang auf dem Mars. Die Sonne schleppt sich über den Rand des Gusev Kraters. Das blaue Leuchten rührt von Staub in der Atmosphäre, der das Licht auf besondere Art bricht. Die Aufnahme stammt von Mars-Rover Spirit.

"El Dorado" ist eine basalthaltige Sandwüste im Inneren des Gusev Kraters. Er durchmisst mehr als 160 Kilometer.

Jupitermond Io ist im Vergleich zum größten Planeten des Sonnensystems ein Winzling. Die Aufnahme stammt von Raumsonde Cassini.

Am kühlen Marsmorgen sammelt sich im Canyonsystem von Valles Marineris Wasserdampf, der in der dünnen Atmosphäre wie Nebel hängt. An einigen Stellen ist der Canyon mehr als sechs Kilometer breit. Die Sonde Mars Express fotografierte die Szene aus dem Weltraum.

In einer Höhe von 36 000 Kilometern über der Erde starrt das Nasa-Teleskop Solar Dynamics Observatory (SDO) in die Sonne. Die Mission ist eine Art Frühwarnsystem für das Weltraumwetter. Regelmäßig kommt es zu gewaltigen Plasma-Eruptionen auf der Sonnenoberfläche. Dann schleudert der Stern energiereiche Teilchen Richtung Erde. Vom Magnetfeld der Erde werden die Teilchen zu den Polen gelenkt, wo sie in der Atmosphäre Polarlichter erzeugen. In der Umlaufbahn kann ein solcher Sonnensturm auch Satelliten stören.

Dieses Foto stammt vom Mond. Die Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter hat es aus etwa 50 Kilometer Höhe aufgenommen.

Der Originaltitel des Bildbands heißt "Planetfall". Die deutsche Ausgabe ist unter dem Namen "Far Beyond" im Verlag Frederking & Thaler erschienen.

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Quelle:
Süddeutsche.de/Frederking&Thaler/Abrams Books/chrb
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