Dem Kampf gegen das Zika-Virus sind im US-Bundesstaat South Carolina Millionen Bienen zum Opfer gefallen. Die Washington Post berichtet von verendeten Bienen überall auf den Farmen im Bezirk Dorchester. Dass dies kein mysteriöses Bienensterben mit unklarer Ursache war, zeichnete sich jedoch schnell ab. Es gibt deutliche Anzeichen einer Vergiftung.
Die Analyse von Bodenproben bestätigte, was die Bauern längst vermutet hatten: Insektengift, das eigentlich Mücken töten sollte, die gefährliche Krankheitserreger wie das Zika-Virus oder den Erreger des West-Nil-Fiebers in sich tragen. Chemische Mückenbekämpfung ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel in South Carolina.
Über das Internet und die lokale Zeitung kündigten sie die Spray-Flüge an
Meist fahren Trucks nachts, wenn die Bienen in ihren Quartieren sind, über das Land und versprühen das Gift. Doch in der vergangenen Woche ordneten die Behörden zum ersten Mal an, die Insektizide in der Region per Flugzeug zu versprühen, das geschah dann in den frühen Morgenstunden. Kurz darauf begann das Bienensterben. Eine Imkerin sagte der Washington Post: "Es sah aus, als wäre eine Atombombe explodiert"
Bis Ende August hatte es vier Zika-Infektionen in Dorchester gegeben; 43 in ganz South Carolina. Bislang gehen die Behörden davon aus, dass zurückkehrende Reisende den Erreger eingeschleppt haben. Damit das Virus nicht durch Mücken verbreitet wird, entschieden die Behörden, die Überträgerinsekten mit Pestiziden zu bekämpfen. Über das Internet und die lokale Zeitung kündigten sie die Spray-Flüge an, doch Imker beklagten sich in der vergangenen Woche, dass sich nicht hinreichend gewarnt worden sein. Sonst hätten sie ihre Bienen besser geschützt - doch die sind jetzt tot.