Die Zahl der Tierversuche in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das geht aus dem neuesten Tierschutzbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor, den das Kabinett an diesem Mittwoch gebilligt hat.
Während deutsche Labors im Jahr 2005 noch etwa 2,41 Millionen Tiere für Forschungszwecke verwendeten, waren es im Jahr 2009 bereits 2,79 Millionen Tiere. Diesen Zuwachs erklärt der Bericht unter anderem mit dem Ausbau des Forschungsstandorts Deutschland.
"Ganz ohne Tierversuche geht es nicht", sagte Agrarstaatssekretär Peter Bleser (CDU) der Rhein-Zeitung. Ohne die Erforschung und Anwendung von Alternativ- und Ersatzmethoden wäre die Zahl der Versuchstiere vermutlich deutlich stärker gestiegen, heißt es im Bericht.
Trotzdem hat Deutschland nach Blesers Einschätzung beim Tierschutz "europaweit Maßstäbe gesetzt". Verwiesen wird dabei unter anderem auf das Einfuhrverbot für Robbenprodukte und das Verbot der konventionellen Legebatterien. Weil für die Legehennen seit 2010 geräumigere Käfige vorgeschrieben sind, sank der Anteil der Käfighaltung binnen zwei Jahren von 62 auf 18 Prozent.