Wer stark sein will, braucht Verbündete - das gilt auch für krank machende Bakterien. Für sie kann es überlebenswichtig sein, Widerstand gegen Antibiotika zu entwickeln. Ein Detail, wie solche Resistenzen in Mikroben entstehen, haben nun Forscher der University of Western Ontario in Kanada entdeckt ( Plos One, Bd. 8, S. e68874, 2013).
Omar El-Halfawy und Miguel Valvano untersuchten Keime der Art Burkholderia cenocepacia, die vor allem bei geschwächten Patienten schwere Infektionen hervorrufen können.
Die Widerstandskraft gegenüber Antibiotika ist innerhalb einer Bakterienpopulation meist nicht gleichmäßig verteilt; einige Keime sind empfindlicher als andere. Die sensiblen Mikroben erhalten jedoch Unterstützung von den weniger empfindlichen.
Letztere senden chemische Substanzen an ihre verletzlicheren Artgenossen aus. Daraufhin werden auch diese unempfindlicher gegenüber den Medikamenten, haben die Forscher beobachtet. Die gleichen Substanzen würden auch andere pathogene Keime verwenden, etwa Pseudomanas aeruginosa und manche E. coli-Keime.
"Man kann diese kleinen Moleküle als eine Art universeller Sprache sehen, die von den meisten Bakterien verstanden wird", sagt El-Halfawy. Forscher versuchen, die Mechanismen der Resistenzbildung zu verstehen, um neue, wirksame Antibiotika entwickeln zu können.