Babys in China:Dramatischer Anstieg von Defekten bei Neugeborenen

Von den 20 Millionen Babys, die jedes Jahr in China zur Welt kommen, leiden angeblich bis zu 1,2 Millionen unter einem gesundheitlichen Defekt. Die Ursache: Umweltverschmutzung.

"Alle 30 Sekunden kommt in China ein Baby mit einem Geburtsdefekt zur Welt, und die Lage hat sich Jahr für Jahr verschlimmert", sagte der Vizechef der Familienplanungskommission, Jiang Fan auf einer Konferenz in der südwestchinesischen Stadt Chengdu. Das berichtete die Tageszeitung China Daily. Sechs Prozent aller Säuglinge seien betroffen.

Babys in China: Ein besonders auffälliger Fall war ein Baby, das 2006 mit drei Armen geboren wurde.

Ein besonders auffälliger Fall war ein Baby, das 2006 mit drei Armen geboren wurde.

(Foto: Foto: dpa)

Experten sehen unter anderem einen Zusammenhang mit der massiven Umweltverschmutzung. So hat die Kohleprovinz Shanxi die meisten Geburtsschäden. Die Zahl liegt vor allem in der Nähe der acht großen Kohlegruben weit über dem Durchschnitt.

Landesweit sind die Fälle von Defekten bei Babys seit 2001 von 104,9 auf 10.000 Geburten auf 145,5 gestiegen. Von den 20 Millionen Kindern, die jedes Jahr in China zur Welt kommen, leiden darunter demnach 800.000 bis 1,2 Millionen.

Rund 300.000 hätten sichtbare Deformationen, berichtete Jiang. Rund 30 bis 40 Prozent der betroffenen Babys überlebten nicht lange. Nur 20 bis 30 Prozent dieser Kinder könnten behandelt oder geheilt werden. Rund 40 Prozent litten unter lebenslangen Schäden.

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