Süddeutsche Zeitung

Ausgezeichnete Illustrationen:Bilder der Wissenschaft

Das Fachmagazin "Science" und die amerikanische National Science Foundation (NSF) haben die besten Fotos, Graphiken und andere Visualisierungen wissenschaftlicher Forschung aus dem Jahre 2010 ausgezeichnet. Wir zeigen eine Auswahl.

Das Aids-Virus zerstört nicht nur das Immunsystem des Menschen, es nutzt es auch weidlich für seine Zwecke aus. Das verdeutlichen Iwan Konstantinow und sein Team von der Visual Science Company in Moskau mit ihrem zweifarbigen 3-D-Bild des 100 Nanometer kleinen HIV. In Orange sind dabei die ursprünglichen Teile des Virus dargestellt. Alles, was grau ist, hat es sich von den Immunzellen seines Wirts gestohlen. Für seine Darstellung des HI-Virus wurde Konstantinows Team mit dem ersten Preis des Internationalen Visualisierungswettbewerbs 2010 des Fachmagazins Science in der Kategorie Illustration ausgezeichnet.

Zu den Gewinnern in der Kategorie Fotografie gehören Seth Darling vom Argonne National Laboratory und Steven Sibener von der Universität Chicago. Die Wissenschaftler zeigen unter einem Rasterkraftmikroskop die blau eingefärbten Wellenbewegungen, die selbstorganisierende Moleküle verursachen, wenn sie sich auf der Oberfläche von Gold ordnen. Dies sei so, als würden sich gekochte Spaghetti von allein entwirren, wenn sie herunterfallen, sagt Darling. "Stellen Sie sich vor, plötzlich kommt Bewegung in die Spaghetti, und sie stehen alle starr und nebeneinander auf dem Boden."

Dass Tomatenkerne von einem dichten Pelz aus feinen Pflanzenhaaren umgeben sind, zeigt das Bild des pensionierten Pathologen Robert Bock Belliveau. Die Härchen sondern einen Schleim ab, der Insekten abweist. Genau dieser Schleim ist auch für den charakteristischen Geschmack der Tomate verantwortlich.

Ein 3-D-Computerbild zeigt, wie Wissenschaftler der Mitotic Spindle Group, University of North Carolina, Chapel Hill, USA, sich den Spindelapparat der Kernteilungsspindel einer Hefezelle in der sogenannten Metaphase vorstellen. Das Bild ist das Ergebnis einer zweijährigen gemeinsamen Arbeit von Zellbiologen, Physikern und Künstlern. Grüne Mikrotubuli ziehen an der gelben DNS.

Das AraNet ist das Ergebnis von mehr als 50 Millionen Experimenten mit der Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) und anderen Modelorganismen. Es zeigt den Zusammenhang zwischen einzelnen Genen im Erbgut der Pflanzen. Jede Linie stellt eine Verbindung zwischen zwei Genen dar, die Farbe deutet auf die Stärke der Verbindung. Ausgezeichnet für die Arbeit wurden Wissenschaftler der Carnegie Institution for Science in Washington D.C.

Katie Hoffman und Robert Wood von der Harvard University in Cambridge bei Boston, Massachusetts, haben diesen von der Science-Redaktion ausgezeichneten Roboter entwickelt, der sich in seiner Fortbewegung an einem Hundertfüßler orientiert.

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