Remlingen-Semmenstedt (dpa) - Im Streit um ein Zwischenlager für die radioaktiven Abfälle aus dem Atommülllager Asse fordert Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer vom Bund einen fairen Standortvergleich. „Wir erwarten, dass man auch andere Standorte prüft“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch an der Schachtanlage im Landkreis Wolfenbüttel. Aus Sicht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist ein Zwischenlager standortnah geeignet und vor allem auch genehmigungsfähig.
Der ungelöste Konflikt um das geplante Zwischenlager hatte zuletzt für einen Vertrauensverlust in der betroffenen Region und das Ende eines kritischen Begleitprozesses geführt. Er erwarte vom Bund eine stärkere Würdigung der Argumente, Sorgen und Bedenken der Menschen in der betroffenen Region, sagte Meyer. Um aus der Sackgasse herauszukommen, sei es an der Zeit, neue Lösungsvarianten zuzulassen.
In dem ehemaligen Bergwerk bei Remlingen im Landkreis Wolfenbüttel liegen in 13 Kammern rund 126 000 Fässer mit den radioaktiven Abfällen. Weil Wasser eindringt, muss das Lager geräumt werden. Die BGE ist für den gesetzlichen Auftrag zuständig, die Anlage unverzüglich stillzulegen. Rund um die Planung zur Zwischenlagerung des Mülls bleiben die Fronten verhärtet.
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