Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Weihnachten im All

Forscher haben Objekte entdeckt, deren Radiowellenstrahlung bizarre Muster erzeugt. Eines erinnert an einen Tannenbaum.

Forscher am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam und dem Max-Planck-Institut für Astrophysik Garching haben Objekte im All gefunden, deren Radiowellenstrahlung bizarre geometrische Muster erzeugt. Die Forscher fühlen sich unter anderem an Harfen erinnert und in einem Fall sogar an einen Weihnachtsbaum (Bild). Nach Auskunft der beteiligten Astrophysiker entstehen solche Strukturen, wenn massereiche Sterne oder Pulsare durch Magnetfelder fliegen, die eine geschichtete Struktur haben. Die von dem Stern abgegebene kosmische Strahlung in Form elektrisch geladener Teilchen reagiert mit den Magnetfeldern der Umgebung und erzeugt die Radiostrahlung.

In den inneren Regionen unserer Galaxie, der Milchstraße, wummern besonders große Mengen heißer Gase, kosmischer Strahlung und starke Magnetfelder. Astronomen beobachten dort seit einigen Jahren sogenannte Filamente, flächige oder streifenförmige Strukturen, die mehrere Lichtjahre groß sind. Im Fall des kosmischen "Tannenbaums" sind die Physiker der Ansicht, dass ein Stern von unten nach oben durch das Zentrum dieser Struktur gerauscht ist und sich jetzt an dessen Spitze befindet. Der von dem Stern in Querrichtung abgestrahlte "Sternenwind" reagiert mit den Magnetfeldern. Aus Bildern wie diesem errechnen die Forscher, wie sich kosmische Strahlung ausbreitet.

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Quelle:
SZ vom 24.12.2019
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