Astronomie:Was hinter den weißen Flecken auf Zwergplanet Ceres steckt

Astronomie: Der Occator-Krater auf dem Zwergplaneten Ceres.

Der Occator-Krater auf dem Zwergplaneten Ceres.

(Foto: NASA/JPL-Caltech)

Die wissenschaftliche Erklärung ist eine Enttäuschung für alle, die auf eine Alien-Stadt gehofft hatten.

Von Robert Gast

Aliens? Die Frage geistert durchs Internet, seit die Nasa-Raumsonde Dawn Anfang des Jahres Fotos vom Zwergplaneten Ceres zur Erde gefunkt hat. Der Himmelskörper gehört zum Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Aufsehen erregte ein Krater auf der Oberfläche der grauen Welt. In ihm leuchten zwei helle Flecken. In einer Online-Umfrage, welche die Nasa unter Internetnutzern durchführte, machte gut die Hälfte der Teilnehmer erloschene Vulkane, Eis- oder Salzablagerungen für das Funkeln verantwortlich. 39 Prozent fanden, dass es sich um etwas anderes handeln müsse.

Eine Stadt von Außerirdischen zum Beispiel. Nun präsentiert ein internationales Forscherteam unter deutscher Leitung eine wissenschaftliche Erklärung für die mysteriösen Flecken. Vermutlich handele es sich vor allem um getrocknetes Salz, schreibt das Team um Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen im Fachmagazin Nature.

Wahrscheinlich befinde sich dicht unter der Oberfläche des Zwergplaneten gefrorenes Wasser, vermuten die Forscher. Beim Einschlag eines Asteroiden vor 78 Millionen Jahren wurde die Gesteinsschicht darüber offenbar weggesprengt. Das Eis lag anschließend auf der Oberfläche des Zwergplaneten, wo es seitdem nach und nach verdampft ist. Zurück blieb vor allem Salz. Das folgern die Wissenschaftler aus einer Spektralanalyse des Lichts, das von den hellen Flecken reflektiert wird. Diese Erklärung würde auch zu älteren Aufnahmen der mysteriösen Flecken passen, die eine feine Dunstwolke über dem Krater zeigen.

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