Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Steinschlag auf dem Mond

Im Schnitt erneuert sich alle 81000 Jahre die Oberfläche des Mondes. Das liegt an dem kosmischen Schutt, der ununterbrochen auf den Erdtrabanten prasselt. Neben größeren Gesteinsbrocken regnen täglich auch hundert Tonnen Staub nieder.

Ohne Lufthülle ist der Mond dem im Weltraum vagabundierenden Gestein schutzlos ausgeliefert. Wie Nasa-Wissenschaftler nun festgestellt haben, prasselt derart viel kosmischer Schutt auf den Erdtrabanten, dass sich im Schnitt alle 81 000 Jahre eine neue Staubschicht auf dessen Oberfläche bildet. Größere Gesteinsbrocken, Asteroiden oder Kometen hinterlassen auf dem Mond jährlich 180 neue Krater mit mehr als zehn Metern Durchmesser. Vor allem jedoch ist das kosmische Bombardement mit Kleinstpartikeln heftiger, als es Astrophysiker bislang vermutet haben. Mehr als 100 Tonnen Staub und sandkorngroße Brösel regnen täglich nieder. Brocken mittlerer Größe hinterlassen zudem regelmäßig Einschlagspuren, wie die links im Bild zu sehende, erst vor wenigen Tagen aufgenommene Struktur. Die Daten stammen von der Nasa-Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter, die seit 2009 die Mondoberfläche kartiert. Die Erkenntnisse über den heftigen Steinschlag auf dem Mond sind ein Dämpfer für hochfliegende Pläne mancher Raumfahrtfans, die auf dem Mond eine ständige bemannte Station bauen wollen.

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Quelle:
SZ vom 14.10.2016 / SZ
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