Astronomie:Kosmische Fledermaus

fledermaus

Der Nebel NGC 1788 im Sternbild Orion.

(Foto: ESO)

In einem Winkel des Sternbilds Orion haben Forscher mithilfe des Very Large Telescopes in Chile ein erstaunliches Tier entdeckt.

Von Christian Weber

In den Weiten des Weltraums sind so viele Sterne, Galaxien, Schwarze Löcher - wie soll man sich da bloß bemerkbar machen, damit man von den Menschen wahrgenommen und fotografiert wird? Der kosmische Nebel NGC 1788, versteckt in einer Wolke im Sternbild Orion, setzt aufs Tierchenschema: Mit etwas Vorstellungskraft lässt er sich als ätherisches Wesen sehen, das die Foscher "kosmische Fledermaus" getauft haben. Unübersehbar sind die beiden glühend-stechenden Augen, darüber zeichnen sich zwei spitze Ohren ab, der sonstige Körper wirkt etwas nebulöser. So wurde NGC 1788 jetzt vom Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte auf dem Gipfel des Cerro Paranal in Chile jetzt in noch nie gesehener Detailtreue fotografiert.

Bekannt ist der kosmische Nebel allerdings schon lange. Bereits der deutsch-britische Astronom William Herschel (1738 - 1822) hatte NGC 1788 beschrieben und in seinen Katalog der sogenannten Deep-Sky-Objekte aufgenommen. Allerdings konnte er sich noch keine Vorstellung vom konkreten Aussehen des Nebels machen. Dies gelang erst jetzt mit Hilfe eines der vier Teleskope des VLTs mit 8,2 Meter Spiegel-Durchmesser.

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