Artenvielfalt am Amazonas:"Alle drei Tage eine neue Art"

1200 neue Tier- und Pflanzenarten wurden im Amazonas-Regenwald in den vergangenen zehn Jahren entdeckt. Zugleich schreitet die Zerstörung des Waldes fort, warnt der WWF auf der UN-Konferenz in Japan.

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(Foto: Evan Twomey/WWF)

Im Amazonas-Gebiet, dem größten zusammenhängenden Regenwaldgebiet der Erde, werden immer wieder bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Allein seit 2001 waren es mehr als 1200, berichtet die Umweltstiftung WWF. (Bild: Ranitomeya benedicta)

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(Foto: Philippe J. R. Kok/WWF)

Doch 17 Prozent der Waldfläche wurden in den vergangenen 50 Jahren zerstört - ein Gebiet doppelt so groß wie Spanien. Etwa 80 Prozent der im Amazonas gerodeten Waldflächen wurden für die Rinderzucht genutzt. (Bild: Hypsiboas liliae)

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(Foto: Evan Twomey/WWF)

Weitere Ursachen sind die global zunehmende Nachfrage nach Biokraftstoff und Soja, heißt es in einem WWF-Bericht, der auf der UN-Artenschutzkonferenz im japanischen Nagoya vorgestellt wird. (Bild: Ranitomeya summersi)

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(Foto: Arthur Gros/WWF)

"Das Schicksal der Arten hängt davon ab, ob die Länder des Amazonas gemeinsam ihre Schutzanstrengungen verstärken", sagte der Amazonas-Experte beim WWF Deutschland, Roberto Maldonado. Die Unterstützung der großen Industrienationen sei dabei unerlässlich. (Bild: Pionopsitta aurantiocephala)

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(Foto: Lars K./WWF)

Der Bericht "macht deutlich, dass wir noch viel mehr zu verlieren haben, als sich in Zahlen und Fakten darstellen lässt." Die Unterstützung der großen Industrienationen einschließlich eines verantwortungsvolleren Konsumverhaltens sei dabei unerlässlich. (Bild: Ranitomeya amazonica)

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(Foto: Chris Funk/WWF)

Der WWF hatte Forschungsberichte aus dem Zeitraum zwischen 1999 und 2009 zusammengefasst. In dieser Zeit wurden insgesamt 637 bislang unbekannte Pflanzen, 257 Fische, 216 Amphibien, fünf Reptilien, 16 Vögel und 39 Säugetiere entdeckt.  (Bild: Nymphargus wileyi)

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(Foto: Andrew Whittaker/WWF)

"Das entspricht im Schnitt einer neu entdeckten Art alle drei Tage", sagte Maldonado. "Das ist einerseits faszinierend, weil es zeigt, wie viel unerforschtes Leben im Amazonas vorhanden ist; andererseits aber auch alarmierend, weil viele weitere unentdeckte Arten auszusterben drohen, bevor sie entdeckt werden." (Bild: Micrastur mintoni)

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(Foto: Georges Naron/WWF)

Die Anzahl der neu entdeckten Arten im Amazonas übersteigt die Gesamtzahl aller neu entdeckten Spezies aus ähnlichen Brennpunkten der biologischen Vielfalt wie Borneo, dem Kongobecken und dem östlichen Himalaya in einem vergleichbaren Zeitraum. (Bild: Mico acariensis)

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(Foto: Fernando Trujillo Fun/WWF)

Der Amazonas ist die Lebensgrundlage für etwa 30 Millionen Menschen und gilt als "Hotspot" der Artenvielfalt. (Bild: der Flussdelphin Inia bolivienses)

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(Foto: Karl Csaba/WWF)

Der Regenwald sei mit bis zu 140 Milliarden Tonnen Kohlenstoff auch einer der größten Kohlenstoffspeicher der Erde und unverzichtbarer Stabilisator des Weltklimas. (Bild: Avicularia braunshauseni)

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(Foto: Devin Edmonds/www.amphibiancare2/WWF)

Die Umweltstiftung fordert die Verhandlungspartner in Japan auf, konkrete und länderübergreifende Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt im Amazonas zu verabschieden. Dazu gehöre die Ausweisung und Finanzierung neuer Schutzgebiete, eine Übereinkunft über den vollständigen Entwaldungsstopp bis zum Jahr 2020 und eine gerechte Verteilung der Einnahmen durch die Nutzung genetischer Ressourcen. (Bild: Ameerega pongoensis)

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(Foto: WWF)

Erstmals seit 1936 wurde auch eine neue Anakonda-Art (Eunectes beniensis) beschrieben. Sie ist braun mit olivgrünen Tönen und wird bis zu vier Meter lang. Die Forscher hatten sie zunächst für einen Hybrid aus der Grünen (Großen) und Gelben Anaconda gehalten. Die Riesenschlange wurde in Bolivien entdeckt.

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