Artenschutz:Insekten schützen in neun Schritten

Diese Maßnahmen wären laut Experten besonders wünschenswert, um das Insektensterben zu stoppen.

Von Sebastian Kirschner

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Biene

Quelle: dpa

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In Mitteleuropa sind mittlerweile viele Insektengruppen massiv bedroht - und das, obwohl Insekten mit etwa 1 Million bekannten Arten weltweit zu den erfolgreichsten Tiergruppen gehören. Auf einem Symposium im Naturkundemuseum Stuttgart haben Wissenschaftler über Lösungen diskutiert - und einen 9-Punkte-Plan erarbeitet, um das insektensterben zu stoppen.

Pestizide in der Landwirtschaft

Quelle: dpa

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Weniger Pestizide

Nach Ansicht der Wissenschaftler sollte der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft eingeschränkt werden. Möglich wäre dies in Form veränderter Zulassungsverfahren, die beispielsweise nicht nur tödliche sondern auch schädigende Wirkung von Pestiziden einbeziehen. Neonikotinoide und Totalherbizide wie Glyphosat seien gänzlich zu verbieten.

Öko-Weizen

Quelle: dpa

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Mehr Ökolandbau

Wichtig für den Schutz der Insekten sei außerdem, Landwirtschaft weniger intensiv zu betreiben. Die Forscher empfehlen, EU-Agrarsubventionen an ökologische Leistungen zu koppeln und Brachflächen sowie Ökolandbau zu fördern. Nährstoffüberschüsse durch Überdüngung müssten begrenzt werden, Biotope und ihre Vernetzung seien zu fördern.

Sommer in Südbayern

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Mehr Grünland mit größerer Artenvielfalt

Die Experten fordern, die Artenvielfalt des Grünlands zu erhöhen. Ein weiterer Rückgang der Grünlandflächen müsse vermieden werden. Die Flächen sollten insektenfreundlich bewirtschaftet werden, etwa durch Stehenlassen von zehn Prozent der Wiese auch über den Winter. Mulchgeräte und Mähaufbereiter dürften nur noch in Ausnahmen zum Einsatz kommen.

Naturschutzgebiet

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Mehr Naturschutz

Naturschutzgebiete werden nach Ansicht der Forscher zu wenig gepflegt. Insekten und ihr Lebensraum müssten darin besser berücksichtigt werden. Dazu wäre es auch notwendig, das Budget der Naturschutzbehörden aufzustocken.

Abends auf der Wiese

Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa

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Weniger Rasen, mehr Blumen

Punkt 5 des Plans sieht mehr Natur im öffentlichen Raum vor: Grünflächen sollten insektenfreundlicher gestaltet werden, etwa indem weniger gemäht und mehr Blühpflanzen darauf angepflanzt werden.

EZB

Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa

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Weniger Lichtverschmutzung

Auch Lichtverschmutzung ist ein Problem. Licht mit hohem Blauanteil zieht viele Insekten an. Straßenleuchten müssten deshalb auf warmweißes LED umgerüstet werden. Deren Licht wirkt laut Experten nicht so anziehend auf Falter und Mücken, wie helleres, neutralweißes Licht.

ENTOMOLOGISCHES INSTITUT EBERSWALDE

Quelle: DPA/DPAWEB

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Forschung und Bildung stärken

Nach Ansicht der Forscher seien auch die Artenkenntnisse in der Bevölkerung "alarmierend gering". Diese müssten in einer Forschungs- und Bildungsoffensive dringend ausgebaut werden.

Wildbienen-Projekt in der Wilhelma

Quelle: dpa

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Punkt 8 des Plans sieht vor, Wildbienen als Bestäuber besser zu fördern. Sie sollten nach Ansicht der Wissenschaftler in der EU unter Schutz gestellt werden.

Schülerin im Unterricht

Quelle: dpa

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Bevölkerung sensibilisieren

Nicht zuletzt fordern die Experten, das Bewusstsein in der Bevölkerung für das Problem "Insektensterben" zu schärfen. Jeder einzelne könne beitragen, den Rückgang der Insekten zu verhindern, beispielsweise indem er seinen Privatgarten insektenfreundlicher gestaltet.

© SZ.de/sek
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