Arktis-Überquerung:Im Heißluftballon über die Eiswüste

Als erster Mensch hat Jean-Louis Etienne die Arktis mit einem Heißluftballon überquert. Der Flug dauerte 120 Stunden. Er soll auch der Klimaforschung dienen.

Nach 3130 Kilometern und mehr als 120 Stunden landete Jean-Louis Etienne am Samstag nördlich der sibirischen Stadt Batagai. Der 63jährige Abenteurer war am Ostermontag von Spitzbergen in Norwegen gestartet. Mit seinem Rekordflug ist der Franzose der erste Mensch, der die Eiswüste der Arktis mit einem Heißluftballon überquerte.

Etienne wollte mit seinem spektakulären Flug auf das Abschmelzen des Packeises im Polarmeer durch den Klimawandel aufmerksam machen. Während des Fluges stellte er Messungen an, um die Kohlendioxid-Konzentration dort zu ermitteln.

Da es am Nordpol praktisch keine CO2-Emissionen gibt, könnten die Messungen Vergleichsdaten liefern, um den Beitrag des Menschen zur Erderwärmung besser zu verstehen.

Eigentlich wollte Etienne in Alaska landen, wurde aber von einem Schneesturm erfasst, der die mit Solarstrom betriebenen Batterien an Bord außer Kraft setzte. Der Franzose musste aufsteigen, um sich der Sonne zu nähern, und kam dadurch vom richtigen Kurs ab.

Nach seiner Landung teilte der Abenteurer über Funk mit, er sei sehr erleichtert, "weil es während des Flugs doch schwierige Momente gab und ich allmählich unter dem Schlafmangel litt".

Etienne macht seit 30 Jahren Expeditionen. Im Jahr 1986 erreichte er nach 63 Tagen Fußmarsch als erster Mensch im Alleingang den Nordpol.

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