Süddeutsche Zeitung

Klimawandel:Arktisches Meereis erreicht zweitkleinste Ausdehnung

Um rund 50 Prozent ist die gemessene Fläche seit 1979 im Mittel geschrumpft. In diesem Jahr trieben Hitze, Winde und Wärme aus der Tiefe den Rückgang zusätzlich an.

Von Marlene Weiß

Das arktische Meereis ist in diesem Sommer auf die zweitkleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1979 geschrumpft. Das Eis erreicht meist Mitte September sein jährliches Minimum, in diesem Jahr lag diese Ausdehnung nach Angaben des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (Awi) in Bremerhaven noch bei 3,8 Millionen Quadratkilometern. Im Rekordjahr 2012 waren es nur noch 3,27 Millionen Quadratkilometer gewesen. Seit 1979 ist die Ausdehnung des Eises trotz Schwankungen klar rückläufig, im Mittel ließ die Erwärmung der Erde das Eis bisher um rund 50 Prozent schrumpfen.

Grund für die besonders geringe Ausdehnung in diesem Jahr ist zum einen der vergangene Winter, in dem vor Russland vor allem dünnes Meereis entstand, weil ablandige Winde neues Eis stetig nach Norden geschoben hatten. Umso schneller schmolz diese Eisdecke im Frühjahr. Hinzu kamen ungewöhnliche Wärmezellen im Sommer: Vor allem im Mai und Juni war es über Sibirien viel wärmer als üblich, im Juli heizte eine Wärmezelle die zentrale Arktis auf. Als weiterer Grund gilt aufsteigende Wärme aus der Tiefe des Ozeans.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5035553
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/weis
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.