Süddeutsche Zeitung

Arktis:Jäger des verlorenen Eisschilds

Der Klimawandel in der Arktis ist dramatisch. Mit der Mission "Icebridge" erforscht die Nasa den Eisschwund vor atemberaubender Kulisse.

Die Arktis ändert sich so schnell wie nie, und deshalb sind Piloten der Nasa derzeit so häufig über der Region unterwegs wie nie zuvor: Operation "Icebridge" ist die bislang umfangreichste Untersuchung des arktischen Eises aus der Luft. Mit der Mission wollen Wissenschaftler die Veränderungen der arktischen Eisdecke zwischen Grönland und Kanada erforschen.

Häuser nahe der Thule-Air-Base: Seit neun Jahren beobachtet die Nasa Grönlands Polareis vom nördlichsten Stützpunkt des US-Militärs aus. 1200 Kilometer südlich verläuft der Polarkreis.

Neben Satelliten benutzen die Wissenschaftler dazu Beobachtungsflugzeuge. Eine Nasa-Technikerin blickt beim Start von der Thule-Air-Base aus dem Fenster.

Von oben erinnert die eisige Küstenlandlandschaft der Buffin Bay mit ihren feinen Mustern an geschliffene Mineralien.

Mächtige Gletscher durchziehen die Berge der kanadischen Ellesmere-Insel, der nordöstlichsten Landmasse des kanadischen Archipels. Doch steigende Temperaturen lassen das Eis auch hier schmelzen.

Noch schließt die Eisdecke des Meeres manche losgebrochenen Eisberge wieder ein, so wie auf dieser Aufnahme. Sie entstand auf der grönländischen Halbinsel Hayes.

Doch die Ausdehnung der Eisdecke im März 2017 war die geringste im Winter je gemessene.

Zwar wirkt der Schnee über den Bergen bei einem Blick aus dem Flugzeug über Ellesmere-Island nach wie vor schier endlos. Doch die Messdaten der Forscher sagen etwas anderes.

Sorgenvoller Blick: Die Untersuchungen der Wissenschaftler - hier Forscher John Sonntag an Bord der "IceBridge"-Forschungsmaschine - belegen, wie stark der Klimawandel die Region trifft.

Noch 16 Millionen Quadratkilometer Eis bedeckten die Meere um den Nord- und Südpol zusammen im März 2017, rund zwei Millionen Quadratkilometer weniger als im langjährigen Durchschnitt von 1981 bis 2010. Eine Eisfläche größer als Mexiko ging somit verloren.

Noch bis 2018 sollen die Flugzeuge der Nasa weiter Richtung Nordpol abheben. Dann startet nach derzeitigen Plänen der Satellit ICESat-2, der das Eis aus dem Weltall weiter überwacht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3450244
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.