Unter dichtem Dschungel haben Wissenschaftler eine bislang unbekannte Maya-Stätte mit Tausenden Bauwerken in Guatemala entdeckt. Den Fund im Verwaltungsbezirk Petén machten die Forscher mit einer speziellen Lasertechnik, die bei Luftbildaufnahmen zum Einsatz kommt. Die Entdeckung wurde am Donnerstag von einem Verband von Archäologen aus Guatemala, Europa und den USA bekannt gemacht. Gefunden wurden landwirtschaftliche Flächen in erstaunlich großem Ausmaß und Bewässerungskanäle.
Stephen Houston, Professor für Archäologie und Anthropologie an der Brown University, sagte der britischen BBC, diese Entdeckung sei atemberaubend: "Es trieb mir die Tränen in die Augen." Die Archäologen gehen nun davon aus, dass rund zehn Millionen Menschen in der Region lebten. Diese Zahl ist zwei- bis dreimal so hoch wie bisher angenommen.
Die Laserbilder deckten auf, dass die Maya das Land in dem Gebiet fast zu 100 Prozent kultivierten. Wasserkanäle leiteten etwa Flüsse von ihren natürlichen Wegen um. Die Forscher entdeckten zudem Verteidigungszäune, Gräben und Schutzwälle. Insgesamt legten die Aufnahmen rund 60 000 Bauten dar, darunter vier große Stätten für zeremonielle Anlässe mit Plätzen und Pyramiden. Unter den neuen Entdeckungen ist auch eine siebenstöckige Pyramide, die nahezu komplett im Dschungel verschwunden war.
Bemerkenswert finden Forscher die Tatsache, dass die Maya deutlich mehr in Verteidigungsanlagen investierten als bisher bekannt.