Archäologie:Schnappschüsse des Todes

Tutanchamun, Ötzi und die Salzmumien von Zanjan: Der Schweizer Paläopathologe Frank Rühli entlockt berühmten Leichen mit neuesten Hightech-Tricks die Geheimnisse ihres Lebens und Sterbens.

Hubert Filser

Manchmal schaut Frank Rühli während des Gesprächs kurz zum Fenster hinaus, so, als würde er dort etwas entdecken. Aber draußen auf dem Gelände der Universität Zürich ist nichts, nur ein paar Büsche wachsen am leicht ansteigenden Hang. Es ist nur seine generelle Wachsamkeit, überall könnte eine gute Gelegenheit lauern, auf die er schnell reagieren muss. Und das, obwohl sein Metier mit etwas zu tun hat, das seit Jahrtausenden tot ist.

Archäologie: Frank Rühli und der Mannheimer Kurator Wilfried Rosendahl schieben eine Mumie in einen Kernspintomographen.

Frank Rühli und der Mannheimer Kurator Wilfried Rosendahl schieben eine Mumie in einen Kernspintomographen.

(Foto: Foto: dpa)

"Ich bin ein ungeduldiger Mensch", sagt Frank Rühli, schon in jungen Forscherjahren einer der führenden Mumienexperten weltweit. Der Schweizer Pathologe könnte seine ganz persönlichen Forscherkrimis erzählen, über Ötzi, den Mann aus dem Eis, und die lang unentdeckte Pfeilspitze in dessen Oberkörper.

Über den mächtigen Pharao Tutanchamun, dessen auffällig gebrochenen Oberschenkelknochen, die merkwürdigen Verdickungen im Halsbereich und die Knochensplitter im Schädel.

Über die vielen ägyptischen und peruanischen Mumien, die er als Leiter des "Swiss Mummy Project" untersucht hat und warum sie ausgerechnet in Schweizer Museen landeten.

Neben seinem Schreibtisch stapeln sich die aktuellen Fälle, wichtige Informationen hat der 36-Jährige hier abgelegt. Hinter jeder Akte steckt ein Krimi des Lebens und Sterbens eines Menschen, ständig kommen neue Projekte hinzu. "Ich versuche, schnell zu sein", sagt der Schweizer Pathologe.

Wie im vergangenen Frühjahr, als ihm der Bochumer Archäologe und Bergbauexperte Thomas Stöllner von den Salzmumien in Zanjan erzählt. Nordwestlich der iranischen Hauptstadt Teheran wurden im Jahr 2004 in einem Salzbergwerk mehr als 2000 Jahre alte menschliche Mumien gefunden.

Untersucht haben die teilweise sehr gut erhaltenen Toten bislang vorwiegend iranische Wissenschaftler mit älterer Technik. International sind die Funde bislang kaum bekannt. Rühli muss nicht lang überlegen, ob er in die politisch unsichere Region reisen soll.

Als er wenige Monate später, Ende Oktober 2007, in Teheran aus dem Flugzeug steigt, weiß der Schweizer Pathologe noch nicht, dass er in den folgenden Tagen neun iranischen Fernsehsendern und 20 lokalen Zeitungsreportern Interviews geben wird, immer darauf bedacht, nichts Falsches über Politik zu sagen. Bei einem Vortrag vor etwa hundert iranischen Archäologen in einem Vier-Sterne-Hotel von Zanjan spricht Rühli denn auch über "nichtinvasive Diagnostik".

In seiner jüngsten Entwicklungsarbeit an diesen zerstörungsfreien Untersuchungsmethoden hat der Mumienforscher seiner Disziplin zu größten Fortschritten verholfen. Das passt gut zum Prestigeprojekt: Die sechs Salzmumien von Zanjan gehören zu den am besten erhaltenen menschlichen Salzrelikten überhaupt.

Eigentlich sollten amerikanische Forscher zusammen mit der Zeitschrift National Geographic die Toten aus der Zeit um 400 vor bis 600 nach Christus untersuchen, doch aus politischen Gründen war ihnen die Sache zu riskant.

"Alles jüngere, kräftige Männer"

Jetzt wird Frank Rühli das Geheimnis um die einst verschütteten, vom Salz ausgetrockneten aramäischen Bergarbeiter lüften. "Das ist wie ein Schnappschuss aus dem Leben", sagt er. "Es sind alles jüngere, kräftige Männer, die hier gearbeitet haben."

Seit den jüngsten methodischen Fortschritten, die die Mumienforschung endgültig zur Hightech-Disziplin werden ließen, verraten die konservierten Toten so viel, als hätten sie wieder sprechen gelernt.

Mit modernsten Verfahren aus der Medizin, der Physik, der Genetik und der Chemie können Forscher heute einer Mumie fast alle Details früherer Lebensumstände entlocken: Woran ist der Mensch gestorben, wie hat er sich ernährt, an welchen Krankheiten hat er gelitten?

Weichteile, Knochen, Haare, Mageninhalt, alles verrät etwas über die Lebensweise, den Gesundheitszustand, die Todesursache. Degenerative Krankheiten wie Arthrose oder Gefäßverkalkungen lassen sich ablesen.

Die Kollagenstruktur im Fettgewebe erzählt viel über Ernährung und Allgemeinzustand der Menschen. Fasst man die Ergebnisse zu verschiedenen Mumien aus unterschiedlichen Epochen und Erdteilen zusammen, lässt sich sogar sagen, wann und wo Erkrankungen wie Tuberkulose erstmals auftraten.

Vor allem die Weichteile waren bislang nur schwer zu untersuchen. Doch hier ist Frank Rühli kürzlich eine entscheidende Pionierarbeit gelungen. Erstmals hat er mit der Kernspinmethode (MRT) Mumien durchleuchtet, ohne ihr Gewebe zu befeuchten.

Schnappschüsse des Todes

Die Befeuchtung hatte Mumien oft verrotten lassen und war notwendig gewesen, weil in den Toten zu wenig Wasserstoffatome vorhanden sind, deren Spin im Magnetfeld die MRT-Aufnahmen erzeugt.

Archäologie: Eine der berühmtesten Mumien der Welt steckte hinter dieser Maske: Tutanchamun. Rühli entdeckte bei dem Pharao einen gebrochenen Oberschenkelknochen.

Eine der berühmtesten Mumien der Welt steckte hinter dieser Maske: Tutanchamun. Rühli entdeckte bei dem Pharao einen gebrochenen Oberschenkelknochen.

(Foto: Foto: Reuters)

Durch extrem kurze Anregungszeiten des Magnetfelds gelangen den Forschern Aufnahmen ganz ohne Feuchtigkeit - eine ideale Möglichkeit, um wichtige Mumien wie jene von Zanjan zu untersuchen und prominente Tote wie Ötzi neu zu analysieren.

Rühli zeigt eine Aufnahme der Bandscheibe einer peruanischen Mumie. Könnte man da einen Bandscheibenvorfall diagnostizieren? "Ja, klar", sagt Rühli. Denn auch Knorpel- und Weichteilschäden zeigt die neue Technik sowie Risse, Tumore oder eventuell Parasiten im Muskelgewebe.

Feinere Strukturen als ein Sehnerv identifizierbar

Einst brauchten die Paläopathologen gute Knochen, gut erhaltene Mumien, nun werden hochaufgelöste MRT- und CT-Datensätze zu ihren wahren Schätzen. Und so stehen in Rühlis Büro in Zürich auch keine fossilen Überreste in Vitrinen, sondern mehr als hundert Daten-CDs. Darauf sind anatomische Details berühmter Mumien gespeichert, wie man sie bislang kaum gesehen hat. Die Auflösung der besten Tomografen liegt bei einem Tausendstel Millimeter, das erlaubt es, sogar noch feinere Strukturen als den Sehnerv zu identifizieren.

Auf diese Weise werden der tote Pharaonenkörper oder der Mann aus dem Eis wieder dreidimensional zum Leben erweckt. Auf dem Computerschirm verfolgen Forscher die fein verästelten Adern, sehen Muskelstränge und Hautschichten, erkennen sogar den Mageninhalt: Eine Olive als letztes Essen auszumachen, ist für die Forscher kein Problem. Je besser die Auflösung der Hightech-Geräte wird, desto tiefer dringen die Paläopathologen in die Mumienkörper ein. Es ist, als kämen sie Schicht für Schicht der Wahrheit näher. Je genauer die Apparate, desto weniger müssen die Forscher spekulieren.

Wobei auch Frank Rühli nicht ganz ohne die schillernden Geschichten um den Iceman und den Tod von Tutanchamun auskommen will.

"Wie ein Patient mit einer Geschichte"

"Am faszinierendsten und traurigsten finde ich, wie ein junger Mann inmitten von so viel Gold und Reichtum ein so unglückliches Leben führen konnte." Es scheint, als bräuchten auch Mumien einen persönlichen Zugang. "Ich behandle jede Mumie wie einen Patienten mit einer Geschichte", sagt Rühli.

Um diese Geschichte zu finden, ist in den Fundländern jedoch nicht immer die nötige Technik vorhanden. So auch nicht in Zanjan, wie Rühli sagt. Die Qualität der Scanner dort reiche nicht aus. Aber der Schweizer Pathologe hat auch hier schon einen Schritt weitergedacht. "Wir könnten einen mobilen CT-Scanner von Siemens in die Türkei fliegen, von der Grenze bis Zanjan sind es nur noch 150 Kilometer."

Dass er dabei schnell handeln muss, ist Rühli klar. Denn bisweilen balgen sich mehrere Forscher um die spannendsten Funde. "Das hat auch etwas von Beuteverteilen", sagt Rühli. Im Iran beispielsweise war der renommierte, britische Paläobiologe Don Brothwell von der York University dabei. Er darf den Mageninhalt der Salzmumien untersuchen. Doch auch Frank Rühli ist mittlerweile international in einer guten Lage.

Schnappschüsse des Todes

Archäologie: Für die große Mannheimer Mumienausstellung haben Forscher 18 Mumien im CT gescannt. Die Daten etwa des Schädels einer peruanischen Mumie werden dreidimensional aufbereitet.

Für die große Mannheimer Mumienausstellung haben Forscher 18 Mumien im CT gescannt. Die Daten etwa des Schädels einer peruanischen Mumie werden dreidimensional aufbereitet.

(Foto: Foto: dpa)

Seine Arbeiten über Ötzi und Tutanchamun haben sich herumgesprochen. Und dem Fall Ötzi hat Rühli im vergangenen Jahr noch einmal neuen Schub gegeben: "Ötzi hat einen Pfeil von hinten abbekommen, der blieb im Schlüsselbein stecken und verletzte ein großes Gefäß. Daran ist Ötzi verblutet, das sieht man schön." Solche Erkenntnisse publiziert Rühli zurückhaltend, auch jene über Tutanchamun. "Er ist schließlich das Kulturgut der Ägypter", sagt Rühli. "Es ist wichtig, langfristig Vertrauen aufzubauen."

Als Kind wollte Frank Rühli Ägyptologe werden. "Ich habe kürzlich in meinem Kinderzimmer alte Zeitungsausschnitte über das antike Ägypten gefunden." Er lacht. Dann sei er aber doch zunächst Mediziner geworden. Aber losgelassen habe ihn die Idee nie. "Und was ist die Schnittstelle zwischen Medizin und Ägyptologie?", fragt er. "Mumienforschung."

1998 war er mit seiner Dissertation über eine ägyptische Mumie ohne jede Empfehlung zum Südtiroler Gerichtsmediziner Eduard Egarter Vigl gefahren, der damals als Ötzi-Betreuer und Museumskurator von Bozen berühmt war. Das war der Beginn. Heute kommen internationale Museumsleute zu ihm, so auch aus Mannheim, wo derzeit die größte Mumienausstellung der Welt zu sehen ist.

Im Keller der Reiss-Engelhorn- Museen waren 18 Mumien aufgetaucht, die über Jahrzehnte dort vergessen lagerten. Dass sich in westlichen Ländern überhaupt so viele Mumien finden, hängt mit einer Mode der High Society im 19. Jahrhundert zusammen. Wer es sich leisten konnte, besorgte sich eine ägyptische oder südamerikanische Mumie und lud dann Freunde zum "Mumienfest" ein, auf dem die Toten bestaunt wurden.

"Ötzi wurde ausgezogen"

Die Mannheimer Museumsleitung hatte beschlossen, die eigene Sammlung wissenschaftlich auswerten zu lassen. Alle Mumien wurden gescannt, keine musste dafür ausgewickelt werden, und die Forscher lüfteten manches Geheimnis: etwa dass eine verschränkt sitzende Mumie aus Peru in ihren Fäusten zwei metallische Objekte, vermutlich Talismane, verborgen hält. "Wenn es die Möglichkeit gibt, behutsam eine Mumie zu untersuchen, ist das wahnsinnig spannend", sagt Rühli. "Ich würde immer vermeiden, eigens einen Toten zu exhumieren, nur um der Wissenschaft zu genügen."

Und wie weit stört man die Totenruhe bei einer Präsentation wie jener des Ötzi in Bozen? Oder jene des 1323 vor Christus gestorbenen und nun aus dem Sarkophag geholten Tutanchamun, der seiner prächtigen goldenen Hülle beraubt nun als gekrümmtes, schwärzliches Wesen in einem klimatisierten Glassarg liegt? "Ich würde bei einer Mumie immer Augen und Genitalien verdecken, wenn sie öffentlich zu sehen ist", sagt Rühli zunächst vorsichtig.

"Ötzi wurde nicht nackt gefunden, er war angezogen. Ihn nackt zu zeigen, finde ich an der Grenze. Und bei Tut ist der klimatisierte Sarg sicher notwendig. Aber ob er aus Glas sein müsste?"

Die möglichst eindrucksvolle Präsentation hängt jedoch auch mit dem öffentlichen Interesse zusammen, das Zahi Hawass, der Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung, nur gern bedient. "Mummy sells" wissen Ägyptologen - Mumien verkaufen sich, davon zehren alle Ausstellungen, auch die derzeit in Stuttgart laufende Schau "Ägyptische Mumien", wo die Mumien allerdings in den Sarkophagen geschützt liegen.

Schnappschüsse des Todes

Archäologie: Genaue Untersuchungen von Ötzi zeigen, dass der Steinzeitmensch einen Pfeil in den Rücken bekam und durch einen Schlag gegen den Kopf eine Gehirnverletzung erlitt.

Genaue Untersuchungen von Ötzi zeigen, dass der Steinzeitmensch einen Pfeil in den Rücken bekam und durch einen Schlag gegen den Kopf eine Gehirnverletzung erlitt.

(Foto: Foto: Foto: Südtiroler Archäologiemuseum)

Doch woher kommt diese Faszination für die Botschafter längst vergangener Zeiten? Im Keller des anatomischen Instituts in Zürich stehen in Regalen dicht an dicht Bananenkisten voller menschlicher Knochen. "Bei den meisten Knochen wissen wir, von wem sie stammen", sagt Frank Rühli. Dann öffnet der Anatom eine Plastikbox, modrig-harziger Duft entströmt ihr. In durchsichtige Folie eingewickelt, zeichnet sich etwas Dunkles ab, ein Körperteil.

"Das ist ein Fuß", sagt Rühli, "3500 Jahre alt." In einer anderen Tüte liegt eine Hand. Seltsam ist das schon, ein wenig irreal, einen 3500 Jahre alten Fuß zu halten. Man spürt die Textur der Bänder, mit denen die Körper einst eingewickelt worden sind, spürt, wie leicht der Menschenfuß geworden ist, weil ihm alles Wasser entzogen ist. Und doch hat man hier die Überreste eines Toten in der Hand.

Das Mysteriöse beflügelt die Fantasie

Der harzige Geruch bleibt noch eine halbe Stunde in der Nase - und mit ihm ein ambivalentes Gefühl, das genährt wird von all den mysteriösen Geschichten über Mumienfunde, allen voran die über den Fluch, als Howard Carter 1922 das Grab des Tutanchamun im Tal der Könige in Ägypten öffnete. Genau dieses Mysteriöse beflügelt die Fantasie. Rühli berichtet, ständig schickten ihm fremde Leute Post, die etwas über seine Forschung zu Tutanchamun gelesen hätten. "Ich habe sogar schon Gedichte zu Tutanchamun bekommen."

Geschichten über Mumien wie Tutanchamun schaffen es regelmäßig auf die Titelseiten populärer Zeitschriften. "Stets wollen die Leute wissen, woran er gestorben ist", sagt Rühli. "Dabei ist das immer die schwierigste Frage, dieser kurze Moment hinterlässt nur wenige Spuren. Das ganze Leben lässt sich leichter ablesen." Es sind solche Sätze, die Mumienforschung als ein so schillerndes Forschungsfeld erscheinen lassen.

Bei Tutanchamun dachte man lange Zeit, ein Schlag auf den Schädel habe ihn getötet. Rühli und sein Team konnten zeigen, dass der Schlag auf den Kopf als Todesursache nicht plausibel ist. "Wären die Knochensplitter im Hinterkopf, die man auf der Computertomografie (CT) sieht, zu Lebzeiten entstanden, müssten sie in der Einbalsamierungsflüssigkeit eingeschlossen worden sein", sagt Rühli. 2005 entdeckte er als mögliche Todesursache den Bruch des Oberschenkels.

"Damals dachte ich, das könnte bei einem Sturz passiert sein", erzählt er. "Heute bin ich mir nicht mehr sicher. Da gibt es am linken Oberschenkel und im Nackenbereich unklare, dichtere Stellen auf dem CT, die würde ich mir gern vor Ort anschauen." Die Wundränder am Nacken würden verraten, ob solch eine Verletzung nicht erst später entstanden ist, zum Beispiel, als Howard Carter 1925 den Hinterkopf des Pharaos öffnete.

Der Krimi wird weitergehen, vielleicht überzeugt die neue MRT-Technik Zahi Hawass, die Mumie noch einmal für eine Untersuchung freizugeben. Denn dass Tutanchamun Rühlis größte Herausforderung bleibt, daran besteht kein Zweifel. Zu viele Fragen sind noch offen. Zum Beispiel, warum die Präparatoren des Pharaos fünf verschiedene Harze und Öle durch diverse Körperöffnungen in den Leichnam pumpten.

"In kaum einer Mumie konnten wir so viele Balsamierungssubstanzen unterscheiden", Mönche aus der Kapuzinergruft in Palermo. Abschied von Mao: Der Staatsführer wollte nicht einbalsamiert werden, doch das Politbüro setzte sich über seinen Wunsch hinweg (links). sagt Rühli. Allein im Schädel des einst mächtigen Herrschers zeige das CT Spuren zweier Flüssigkeitsspiegel, um 90 Grad zueinander gedreht. Tutanchamun muss also beim Einbalsamieren einmal gelegen und einmal mit dem Kopf nach unten gehangen haben.

Überhaupt noch nicht untersucht sind die inneren Organe des Pharaos. Die Einbalsamierer verstauten sie sorgsam in Gefäßen, die heute im Museum von Kairo liegen. Nur zu gern würde Rühli sich die Eingeweide anschauen. "Eine Stunde mit Tut würde mir genügen, um die wichtigsten Fragen zu klären", sagt er.

In seinen Sportschuhen sieht er aus, als würde er am liebsten sofort loslaufen Richtung Ägypten - gerade jetzt, wo Zahi Hawass mit viel Brimborium die Mumie aus dem Sarkophag geholt hat. Aber er muss warten, wieder eingeladen zu werden. "Für Tutanchamun würde ich sofort alles stehen und liegen lassen, wenn ein Anruf oder eine Mail käme. Da würde ich sogar meinen Job riskieren. Tut ist Top of the Pop." Schneller als Frank Rühli wird niemand vor Ort sein.

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