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Archäologie - Bramsche:Varusschlacht-Museum lässt 2000 römische Münzen untersuchen

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Bramsche (dpa/lni) - Seit den 1980er Jahren sind bei archäologischen Grabungen in Kalkriese im Osnabrücker Land rund 2000 römische Münzen gefunden worden. Nun soll dieser Schatz systematisch erforscht werden. Dazu haben das Museum, die Universität Wien und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, wie eine Sprecherin des Varusschlacht-Museums am Mittwoch in Bramsche mitteilte.

"Die fast 2000 Münzen bilden das bedeutendste Münzenensemble für die Römerzeit in Niedersachsen und sind in ihrem kulturhistorischen Wert von europäischer Bedeutung", sagte Museumschef Stefan Burmeister. Untersucht werden sollen sie nun von dem Münzkundler Max Resch von der Universität Wien im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit.

Die in Kalkriese gefundenen Münzen wurden von römischen Soldaten bei Kampfhandlungen mit den Germanen verloren, einer Schlacht, die wahrscheinlich nicht länger als drei Tage dauerte. Somit sei ein punktueller Einblick in den Münzumlauf und die Geldversorgung des römischen Militärs zu einem sehr konkreten Zeitpunkt möglich. Die Münzen seien damit auch als Referenz für andere römische Münzfunde von großer Bedeutung, hieß es.

Jede einzelne solle nun wissenschaftlich untersucht werden. Nach und nach sollen die Münzen auch in ein virtuelles Münzportal gestellt werden, so dass andere Wissenschaftler, aber auch die interessierte Öffentlichkeit darauf Zugriff haben können. Geplant ist auch, die Forschungsergebnisse am Ende des Projekts in einer Sonderausstellung zu präsentieren.

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