Archäologie - Berlin:Gräberfund untersucht: Experten vermuten junge Person

Archäologie - Berlin: Ein Arbeiter hält einige Ausgrabungsgegenstände ins Bild. Foto: Mohammed Talatene/dpa/Archivbild
Ein Arbeiter hält einige Ausgrabungsgegenstände ins Bild. Foto: Mohammed Talatene/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Nach Verzögerungen durch die Corona-Pandemie untersuchen Experten zurzeit einen Fund von 2019 aus dem Gräberfeld auf dem Weinberg in Groß Fredenwalde in der Uckermark. "Der nun vollständig freigelegte Block zeigt eine sehr gut erhaltene Bestattung mit stark angewinkelten Beinen", teilte das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum am Freitag in Berlin mit. Dort wird die Blockbergung zurzeit in der Hochschule für Technik und Wirtschaft untersucht.

Erste Hinweise deuten demnach darauf hin, dass die Person in einem jungen Alter starb, "wohl bereits mit Anfang 20". Das Geschlecht könne noch nicht abschließend bestimmt werden, der grazile Schädel könnte auf eine Frau hinweisen. "Krankhafte Veränderungen sind bisher nicht feststellbar und die Todesursache ist bislang unklar", hieß es.

Weitere Analysen bei der aktuell untersuchten Person sollen demnach Hinweise auf ihr Aussehen, ihre Verwandtschaft zu anderen Funden und zu ihrer Herkunft liefern. Auch die Bestattungsweise und der Bestattungsritus sollen genauer untersucht werden.

Aufmerksamkeit erlangte das Gräberfeld unter anderem mit der Entdeckung einer Kinderbestattung und der Bestattung eines stehenden Mannes. "Groß Fredenwalde ist mit inzwischen zwölf Individuen nicht nur das älteste, sondern auch das größte mittelsteinzeitliche Gräberfeld Deutschlands", teilte das Landesamt weiter mit. Dadurch erhalte man die Möglichkeit, mehr über die Menschen, ihre Verwandtschaftsverhältnisse und soziale Organisation zu erfahren. "Die meisten beigesetzten Individuen gehören in die Zeit vor etwa 8000 Jahren als der Mensch noch als Wildbeuter lebte."

© dpa-infocom, dpa:230113-99-207431/3

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