Welche Bedeutung die Zeichen haben, darüber kann Glenn M. Schwartz nur spekulieren. Bereits vor zwei Jahrzehnten hat der Archäologe von der Johns Hopkins University im Westen Syriens vier kleine Tonzylinder gefunden, die er auf ein Alter von 4400 Jahren datierte und auf denen eigenartige Symbole zu sehen sind. Ein Kreis mit einem Punkt darin etwa, vier horizontale Linien übereinander oder auch ein Zeichen, das mit etwas Fantasie so aussieht wie ein zur Seite gekippter Baum. Das könnte eine frühe Schrift sein, dachten Schwartz und sein Team. Doch die Zeichen passen nicht zu den bekannten Schriften aus jener Zeit. In Mesopotamien schrieben Menschen damals in Keilschrift, in Ägypten verwendeten sie Hieroglyphen, beide Systeme sehen ganz anders aus. Dafür sah Schwartz Ähnlichkeiten mit dem frühen Alphabet – doch das wurde erst ein halbes Jahrtausend später und an ganz anderem Ort erfunden. Verlief die Entwicklung der Schrift also in Wahrheit ganz anders als gedacht?
Archäologie:Sind das die allerersten Buchstaben der Menschheit?
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Forscher glauben, in Syrien das früheste Beispiel einer alphabetischen Schrift entdeckt zu haben. Sicher ist vor allem: Der Fund gibt Rätsel auf.
Von Jakob Wetzel
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