Archäologie:Alltagsdetails von Vulkan-Opfern erforscht

Archäologie
Die Überreste der zwei Männer, die vermutlich vom Ausbruch des Vesuvs am 25. Oktober 79 nach Christus überrascht wurden, sind bei Grabungen im Bereich einer Vorstadtv. Foto: Luigi Spina/Parco Archeologico di Pompei/dpa (Foto: dpa)

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Rom (dpa) - Archäologen in Pompeji ist die aufsehenerregende Rekonstruktion zweier antiker Opfer der historischen Vulkan-Katastrophe am Golf von Neapel gelungen.

Die Überreste der beiden Männer, die vermutlich der Ausbruch des Vesuvs am 25. Oktober 79 nach Christus überraschte, wurden bei Grabungen im Bereich einer Vorstadtvilla gefunden, wie das Museum in Pompeji berichtete. Die Fachleute zeigten sich begeistert, wie viele Details über das Duo, etwa zu ihrer Kleidung, sie ermitteln konnten.

Die Forscher entdeckten die Überreste eines jungen Menschen, vermutlich eines Dieners, und eines Mannes, der wohl zwischen 30 und 40 Jahre alt war. Das ältere Opfer sei aufwendiger gekleidet gewesen und habe eine Tunika und einen Wollmantel getragen, vermuten die Wissenschaftler nach ihren Analysen. Die Ausgrabungen an der Villa in Civita Giulina, rund 700 Meter nordwestlich von Pompeji, liefen schon länger. 2017 seien dort auch Pferde-Überreste entdeckt worden.

Die jetzt vorgestellten Ergebnisse über die Männer wurden möglich, weil die Skelette in Hohlräumen unter erstarrter Vulkan-Asche gelegen hätten, hieß es. Die Forscher nutzten Laser und Computeranimationen. Nach einer schon lange angewandten Methode konnten dann Abgüsse der Körper gefertigt werden.

Italiens Kulturminister Dario Franceschini sprach von einer "außergewöhnlichen Entdeckung". Das Museumsgelände der antiken Römerstadt Pompeji ist zwar wegen der Corona-Pandemie zu - wie alle Museen Italiens. Aber die Forschungen gehen weiter.

Pompeji war bei Ausbrüchen des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus untergegangen. Asche, Schlamm und Lava begruben die Siedlungen. Im 18. Jahrhundert wurde die historische Stadt wiederentdeckt. Seitdem kommen immer wieder neue Erkenntnisse ans Licht. Die Ausgrabungsstätte gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien.

© dpa-infocom, dpa:201121-99-414762/2

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