Die Welt geht vor die Hunde, ganz klar. Es geht bergab, anders lässt sich das nicht ausdrücken. Da sind einmal die bedrohlichen Großwetterlagen, die das Leben, wie wir es kannten, zu beenden drohen: das Coronavirus und der voranschreitende Klimawandel. Dazu gesellen sich aber jene Widrigkeiten, die den Alltag mit rostigem Stacheldraht umwinden und die sich gefühlt stetig verschlimmern. Wenn "die Medien" über diese Anlässe zur Klage berichten, dann taucht darin in der Regel die Konstruktion "immer mehr" auf. Zum Beispiel heißt es dann, immer mehr Kinder seien Opfer von Mobbing, immer mehr Menschen litten an einer neuen Sucht (Sex, Computerspiele, Smartphones) oder im Netz verbreite sich immer mehr Hass. Derlei Niedergangsgeschrei über den Verfall der Sitten ist jedoch so alt wie die Menschheit - und die Welt ist noch immer nicht untergegangen.
Psychologie:Alles wird immer schlimmer
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Wenn Probleme seltener werden, betrachten wir automatisch mehr Umstände als problematisch.
(Foto: Johannes Simon)Je besser es uns geht, desto mehr haben wir das Gefühl, dass sich die Dinge zum Schlechteren entwickeln. Welche Folgen hat das für die Gesellschaft?
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