Der Milzbrand-Erreger ist nicht für alle Menschen gleich gefährlich - manche sind sogar fast immun gegen die Gifte von Bacillus anthracis.

Das habe genetische Gründe, berichtet ein Team um Stanley Cohen von der Stanford University im Fachmagazin PNAS (online).
Die Genetiker testeten Lymphzellen von 234 Probanden unterschiedlicher Ethnien. Die Zellen von drei Testpersonen begannen erst bei so hohen Giftkonzentrationen zu reagieren, dass die Forscher diese als nahezu immun bezeichnen.
Auch die Unterschiede zwischen den übrigen Zellen waren "erstaunlich hoch", so die Wissenschaftler. Zum Beispiel starben die Zellen mancher Probanden erst, wenn sie 250-mal so hohen Toxinkonzentrationen ausgesetzt waren wie die Zellen anderer Testpersonen.
Wie weitere Versuche an Mäusezellen zeigten, entscheidet die Aktivität eines Gens darüber, wie empfindlich Zellen für das Anthrax-Gift sind. Dieses Gen steuert die Bildung eines Proteins auf der Zelloberfläche, mit dessen Hilfe das Gift in Zellen eindringt.
Bislang war unklar, ob die unterschiedliche Empfindlichkeit stärker auf Umweltfaktoren oder genetischen Einflüssen beruht.