Kaiserpinguine können offenbar gut klettern. Mindestens vier Kolonien der großen Vögel sind in vergangenen Jahren auf das antarktische Schelfeis ausgewichen, weil sich zu Beginn ihrer Brutzeit noch kein geeignetes Meereis gebildet hatte, zeigen Satellitenbilder.
Das Schelfeis stammt von Gletschern, die ihre Zungen weit über das Meer hinausschieben, und ist oft 30 Meter hoch. Meist ragen steile Eiswände aus dem Wasser, hier haben die Pinguine keine Chance, auf das Schelf zu kommen. Stattdessen kraxeln sie offenbar durch Eisbäche, Spalten und Rinnen nach oben.
Auf den Satellitenbildern zeichnen sich die Gruppen der Tiere als schwarze Pünktchen ab, die sich vor Auf- oder Abstiegsmöglichkeiten bilden. Die neuen Brutgebiete hat ein Forscherteam um Peter Fretwell vom British Antarctic Survey auf Bildern der Worldview- und Quickbird-Satelliten entdeckt ( Plos One, online).
Die Kolonien liegen auf der antarktischen Halbinsel, die sich Feuerland entgegenstreckt. Hier hat der Klimawandel das Eis besonders stark dezimiert.
Dass die Pinguine, die ihre Eier in einer Hautfalte über den Füßen ausbrüten, auf das Schelfeis ausweichen, sei ein gutes Zeichen, so die Forscher: So könnten sie den Verlust des Meereises in der Brutzeit überleben.