Die Angst vor Schlangen ist dem Menschen in die Wiege gelegt. Darauf deuten die Ergebnisse von zwei amerikanischen Psychologinnen der University of Virginia in Charlottesville mit Kindern hin, die Versuche mit Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren gemacht haben ( Psychological Science, Bd.19, S.284, 2008).
Die jungen Probanden sollten in einem Bild voller Blumen eine zusammengerollte Schlange entdecken. Das gelang ihnen deutlich schneller als die Gegenprobe, bei der sie unter vielen Schlangen eine Blume ausfindig machen mussten.
Der Test funktionierte, obwohl die meisten Kinder noch nie in ihrem Leben eine echte Schlange gesehen hatten. Die Forscherinnen folgern daraus, dass das Sehsystem von Geburt an darauf eingestellt ist, gefährliche Tiere zu erkennen.
Frühere Versuche mit Erwachsenen hatten zwar schon vermuten lassen, dass ein Blick für Schlangen und Spinnen ein angeborener Evolutionsvorteil sein könnte.
Bei den volljährigen Testpersonen waren sich die Forscher aber nie sicher gewesen, ob diese ihre Angst vor den Tieren nicht doch im Laufe des Lebens erworben hatten.