Süddeutsche Zeitung

Anbauverbot von Genmais:Aigner erwartet keine EU-Sanktionen

Nach Angaben von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner wird die EU-Kommission keine rechtlichen Schritte gegen das Genmais-Verbot einleiten - anders der US-Konzern Monsanto.

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner erwartet kein Vorgehen der EU-Kommission gegen das von ihr verhängte Anbauverbot für Genmais.

Sie denke nicht, dass die Kommission nun rechtliche Schritte einleiten werde, sagte Aigner am Rande eines Treffens von Landwirtschaftsministern in Norditalien. Es habe entsprechende Signale gegeben. Vom US-Konzern Monsanto seien hingegen rechtliche Schritte zu erwarten, sagte die CSU-Politikerin.

Aigner hatte vor wenigen Tagen den Anbau von genverändertem Mais der Sorte Mon 810 von Monsanto untersagt. Zur Begründung verwies die Aigner auf neue Studien aus Luxemburg. Demnach gebe es berechtigten Grund zu der Annahme, dass Mon 810 eine Gefahr für die Umwelt darstelle - etwa für Schmetterlinge, Wassertiere und Marienkäfer. Monsanto hat Aigners Argumente als wissenschaftlich nicht haltbar kritisiert und die Prüfung rechtlicher Schritte angekündigt.

Mon 810 ist die einzige gentechnisch veränderte Pflanze, die seit 1998 in der Europäischen Union kommerziell angebaut werden darf. Sie produziert ein Gift gegen den Schädling Maiszünsler. Umweltschützer befürchten, dass dadurch auch andere Insekten vernichtet werden und sich das Gift im Boden anreichern könnte.

Mit Österreich, Ungarn, Griechenland, Frankreich und Luxemburg haben bereits fünf EU-Staaten den Anbau von Mon 810 untersagt. Bisher hat Monsanto nur in Frankreich eine Klage angestrengt.

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