Süddeutsche Zeitung

Zoologie:Weißer Orang-Utan wird ausgewildert

  • 2017 befreiten Tierschützer den Albino-Urang-Utan auf der Insel Borneo befreit. Das Tier, ein Weibchen, war in schlechtem Zustand.
  • Mittlerweile ist der Menschenaffe genesen und wird in die Freiheit entlassen - allerdings unter sorgfältiger Beobachtung.

Der vermutlich einzige weiße Orang-Utan der Welt, ein Weibchen namens Alba, darf zurück in die Freiheit. Das etwa sechs Jahre alte Tier soll diese Woche in den Dschungel der Insel Borneo ausgewildert werden, wie die indonesische Regierung und die Tierschutzorganisation BOS mitteilten. Die neue Heimat der Albino-Affendame ist künftig der Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya im indonesischen Teil der Insel.

Das an Albininismus leidende Tier mit dem weißen Fell und den blauen Augen war im April 2017 auf Borneo in einem abgelegenen Dorf entdeckt worden - verwahrlost und eingesperrt in einen winzigen Holzkäfig. Von dort wurde es in eine Rettungsstation der Tierschutzorganisation Borneo Orangutan Survival (BOS) gebracht, wo es wieder aufgepäppelt wurde. Dort lebte das Weibchen aber ebenfalls hinter Gittern.

Inzwischen ist Alba wieder völlig gesund, abgesehen von einer Sehschwäche aufgrund eines angeborenen Gendefekts. "Aufgrund ihrer Sehbehinderung werden wir ihre Fähigkeit, sich sicher durch den Regenwald zu bewegen und genügend Nahrung zu finden, nach ihrer Freilassung sehr sorgfältig überwachen", sagts Agus Fahroni, Cheftierarzt der Organisation. Auch die Haut des Tieres werde beobachtet, da Albinos besonders anfällig für Hautschäden durch die UV-Strahlung der Sonne sind.

Insgesamt gibt es noch zwischen 70 000 und 100 000 Orang-Utans. Die Menschenaffen mit normalerweise rotbraunem Fell gelten heute als stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht.

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Sz.de/dpa/beu/hach
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