Alaska:Bohren, bevor Biden kommt

Streit um Pachtverträge in US-Naturschutzgebiet

Ein Flugzeug fliegt über eine Herde von Karibus (Rentieren) im Naturschutzgebiet Arctic National Wildlife Refuge (ANWR)

(Foto: Uncredited/dpa)

Kurz vor der Amtsübernahme der Demokraten werden in einem der sensibelsten Naturschutzgebiete der Arktis noch Ölbohrrechte versteigert. Selbst die Ölindustrie geht auf Abstand.

Von Petra Krumme

Kaum eine Region erwärmt sich so rasant wie die Arktis, die Lufttemperatur steigt im hohen Norden durchschnittlich doppelt so schnell wie im Rest der Welt. "Vor zwei Jahren hatten wir Tausende und Abertausende tote Fische in den Seen, und tote Vögel fielen vom Himmel", sagt Bernadette Demientieff, eine Indigenen-Vertreterin vom Stamm der Gwich'in in Alaska. Viele Fische reagieren etwa schon auf eine geringe Veränderung der Wassertemperatur sensibel. "Die Leute, die uns politisch repräsentieren, sehen uns und die Erfahrungen, die wir mit dem Klimawandel hier machen, nicht", ärgert sich Demientieff. Nun könnte ausgerechnet in diesem Hotspot der Erderwärmung eine neue Rallye auf fossile Energien bevorstehen. Zwei Wochen bevor der neue US-Präsident Joe Biden sein Amt übernimmt, wurden jetzt noch Öl- und Gasbohrrechte in der Küstenebene des Naturschutzgebiets Arctic National Wildlife Refuge (ANWR) versteigert.

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