Affen:Bosse genesen schneller

Der Chef einer Gruppe von Pavianen zu sein, ist ein harter Job - aber er lohnt sich. So haben nur ranghohe Tiere Zugang zu Weibchen. Aber es gibt noch etliche weitere Vorteile gegenüber Artgenossen mit niedrigem Rang.

Valentin Frimmer

Ranghohe Paviane sind nicht nur seltener krank, sie verletzen sich auch weniger und gesunden schneller als ihre untergeordneten Artgenossen. Das geht aus einer Studie von Biologen der Universität Notre Dame in Indiana hervor (PNAS, online).

Baboons

Paviane verletzen sich bei Konflikten mit Artgenossen häufig. Das gilt vor allem für untergeordnete Tiere. Und die Wunden von Pavianen mit hohem Rang heilen schneller.

(Foto: Courtney Fitzpatrick)

Sie werteten Daten von 633 Pavianen aus, die in den vergangenen 27 Jahren im kenianischen Amboseli-Nationalpark beobachtet wurden. Demnach brauchen rangniedere Tiere ein Viertel mehr Zeit, um sich von einer Verletzung oder einer Krankheit zu erholen.

Außerdem sind die Chancen der ranghöchsten Männchen auf Genesung dreimal so groß wie derjenigen am unteren Ende der Rangordnung. Diese befinden sich tendenziell im fortgeschrittenen Alter, sind über weite Strecken großem sozialen Stress ausgesetzt und meist in einer physisch schlechteren Verfassung.

Dadurch wird ihr Immunsystem offenbar mehr belastet als das der Alphamännchen mit ihrem Fortpflanzungsstress und häufigen Hierarchierangeleien.

Ob eine solide gesundheitliche Verfassung Ursache oder Wirkung eines hohen Ranges ist, ist allerdings unbekannt.

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