Süddeutsche Zeitung

Rekordfund:2600 Jahre alte Särge entdeckt

  • Die Behältnisse und die darin liegenden menschlichen Mumien sind offenbar in hervorragendem Zustand.
  • Es ist der bislang größte Fund altägyptischer Sarkophage in der Geschichte.
  • Die Särge stammen aus der letzten Phase der Stabilität im alten Ägypten.

Nur zwei Wochen nach einem Sensationsfund von 27 Sarkophagen in der altägyptischen Nekropole Sakkara haben Archäologen am Wochenende die Bergung von weiteren 32 Särgen bekannt gegeben. Wie der ägyptische Minister für Altertümer, Khaled El-Enany, am Samstag auf einer Pressekonferenz in Giseh bekannt gab, sind in Sakkara damit insgesamt nun 59 Särge gefunden worden, die noch versiegelt waren und somit fast 2600 Jahre lang nicht geöffnet wurden. Die Sarkophage sind in einem sehr guten Zustand. Auf vielen der Behältnisse lassen sich noch die farbigen Bemalungen aus der Zeit der Begräbnisse erkennen. Solche Funde gelten als extrem selten und wertvoll, da viele altägyptische Grabstätten von Plünderern bereits zerstört wurden.

Auch die einbalsamierten Toten im Inneren der aus Stein gefertigten Särge sind in diesem Fall aber offenbar gut erhalten. Er sei bei der Öffnung eines Sarges dabei gewesen, sagte El-Enany am Samstag. Die Mumie habe ausgesehen, "als wäre sie erst gestern mumifiziert worden". Die Sarkophage wurden aus zwölf Meter unter der Erde liegenden Schächten geborgen. Sie gehörten zu Priestern und hohen Offiziellen aus der 26. Dynastie, der letzten Phase staatlicher Stabilität im alten Ägypten. Khaled El-Enany zufolge gibt es noch weitere Särge in der Grabstätte, die ebenfalls geborgen werden sollen. Ausgestellt werden sollen die Fundstücke im neuen Großen Ägyptischen Museum, das nahe den Pyramiden von Giseh gebaut wird.

Schon jetzt handelt es sich um den größten Fund von altägyptischen Mumien in der Geschichte. Im vergangenen Jahr hatten Archäologen in Theben im bekannten Tal der Könige vor dem Tempel der Hatschepsut 30 3000 Jahre alte Sarkophage aus der 22. Dynastie geborgen. Auch diese Entdeckung gilt als Jahrhunderfund.

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