Ägypten:Als sei die Leiche "erst gestern mumifiziert worden"

Ein Blick auf die neu entdeckte Grabstätte in der Nähe von Sakkara. (Foto: Samer Abdallah/dpa)

Nahe Sakkara in Ägypten werden 59 Sarkophage aus der Pharaonenzeit entdeckt. Der zuständige Minister erklärt: Sie sind mehr als 2500 Jahre alt und sehr gut erhalten.

Archäologen haben in der bekannten Grabstätte Sakkara weitere gut erhaltene Sarkophage aus altägyptischer Zeit entdeckt. Insgesamt seien 59 Särge gefunden worden, die seit fast 2600 Jahren nicht geöffnet worden seien, teilte der ägyptische Antikenminister Chalid al-Anani am Samstag vor Journalisten mit. Sie seien in sehr gutem Zustand und hätten ihre Originalfarbe erhalten. Dem Minister zufolge gebe es weitere Funde: Eine unbekannte Zahl weiterer Sarkophage müsse noch geborgen werden.

Er sei bei der Öffnung eines Sarges dabei gewesen, sagte Al-Anani weiter. Die Mumie habe ausgesehen, "als wäre sie erst gestern mumifiziert worden". Die Sarkophage gehörten zu Priestern und hohen Offiziellen aus der Spätzeit des Alten Ägyptens.

Chalid al-Anani, ägyptischer Minister für Altertümer und Tourismus, inspiziert einen der neu entdeckten Särge, die auf dem Friedhof von Sakkara freigelegt wurden. (Foto: Samer Abdallah/dpa)

Al-Anani zufolge gibt es dort weitere Särge, die auch geborgen werden sollen. Ausgestellt werden sollen die Fundstücke im neuen Großen Ägyptischen Museum, das nahe den Pyramiden von Giseh gebaut wird.

Das ägyptische Antikenministerium hatte bereits im September den Fund von 27 gut erhaltenen Särgen aus derselben Periode in Sakkara bekannt gegeben. Die Nekropole mit der Stufenpyramide von Pharao Djoser liegt südlich von Kairo und zählt zu Ägyptens bekanntesten Totenstädten.

In Sakkara gibt es mindestens elf Pyramiden und Hunderte Gräber einstiger wichtiger Persönlichkeiten aus der sogenannten Ersten Dynastie der Pharaonen (2920 bis 2770 vor Christus) bis zur Koptischen Periode (395 bis 642). Im September wurde der erste Teil des Funds bekannt gegeben, nachdem Archäologen 13 Sarkophage in elf Metern Tiefe entdeckt hatten.

© SZ/dpa/AP/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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